Trotz einer Zusage im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan sitzen rund 2.400 afghanische Schutzsuchende weiterhin in Pakistan fest. Viele von ihnen sind ehemalige Ortskräfte oder Menschen, die sich in Afghanistan für Frauenrechte und Gleichberechtigung eingesetzt haben und dadurch besonders von den Taliban bedroht sind. Die Bundesregierung kommt ihrer Verpflichtung zur Visaerteilung bislang nur schleppend nach. Nach Angaben des Auswärtigen Amts wurden bereits etwa 230 Betroffene von pakistanischen Behörden nach Afghanistan abgeschoben. Das Verwaltungsgericht Berlin hat mit Beschluss vom 7. Juli 2025 (Az. VG 8 L 290/25 V) die rechtliche Verbindlichkeit des Bundesaufnahmeprogramms bestätigt und die Bundesregierung zur Visaerteilung verpflichtet. Doch die Umsetzung bleibt aus. In einem gemeinsamen Austausch wollen wir die aktuelle Lage beleuchten, politische und rechtliche Entwicklungen einordnen.
Referierende: Andreas Linder, move on – menschen.rechte Tübingen e.V. und Parwana Amiri, Jounalistin und Aktivistin (angefragt)
Die Veranstaltung findet im Rahmen unserer Herbsttagung online statt: Das gesamte Programm der Tagung und die Möglichkeit zur Anmeldung.