Auf Einladung des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg und der Anlaufstelle Pro Roma Waldkirch hat Ende Oktober eine Veranstaltungsreihe zur Situation der Roma in Serbien und Nordmazedonien unter den Vorzeichen der Coronavirus-Pandemie stattgefunden. Fadil Kurtic von der Organisation URI (Verband der Roma-Intellektuellen) aus Vladicin Han in Südserbien und Albert Memeti von Romalitico und der Bürger*innenbewegung Avaja aus Nordmazedonien berichteten dabei aus ihren jeweiligen Ländern. Die zeigten auf, warum die Roma noch stärker unter der Pandemie leiden (z.B. weil sie häufiger in schlechten Wohnverhältnissen leben, in informellen Bereichen arbeiten, in denen sie aktuell kein Geld verdienen können und keine Arbeitslosenversicherung haben, und nicht ausreichend Geld fürs Nötigste haben). Die Referenten berichteten, wie ihre Organisationen zum einen direkte humanitäre Hilfe leisten, sich aber gleichzeitig durch Kampagnenarbeit dafür einsetzen, dass sich etwas grundlegend ändert für die Roma, und dass zu diesem Zweck die Betroffenen selbst aktiv werden müssen.
Die Veranstaltungen fanden in Stuttgart, Heidelberg und Mannheim statt, zudem gab es eine Online-Veranstaltung. Von der Veranstaltung in Mannheim wurde eine Audio-Aufzeichnung gemacht, die online angehört werden kann. Eine weitere Veranstaltungsreihe zu diesem Thema mit den gleichen Referenten ist für Oktober 2021 geplant. Wer Interesse hat, eine Veranstaltung auszurichten, kann sich sehr gerne beim Flüchtlingsrat melden.
Jede Veranstaltung wurde durch die Unterstützung lokaler Partnerorganisationen ermöglicht. Diese waren: Anlaufstelle PRO Roma Waldkirch, Ehrenamtliche unterstützen Geflüchtete. Servicestelle von Caritas & Diakonie im Landkreis Emmendingen, Partnerschaft für Demokratie Stuttgart im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, Rosa Luxemburg Club Rhein-Neckar/Mannheim, Gökay Akbulut, MdB DIE LINKE, (Migrations- und Integrationspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Linken), Evangelische Kirche in Heidelberg, Katholische Stadtkirche Heidelberg, Asylarbeitskreis Heidelberg.