Das Projekt „Fugee Angels“ geht in die nächste Runde
Seit einem Jahr führen der Verein Zukunftswerkstatt Rückenwind (ZWR) und das Reutlinger Gesundheitsprojekt Beratung-Inklusion-Gesundheit (BIG) von pro juventa das Projekt „Fugee Angels“ durch. Hierbei werden Menschen mit Fluchterfahrung oder Migrationsgeschichte als ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittler*innen ausgebildet, um besonders schutzbedürftigen Geflüchteten als Schutzengel zur Seite zu stehen: Sie beraten und begleiten Familien, Frauen und unbegleitete Minderjährige mit Gewalterfahrung oder Behinderung in ihren schwierigen Lebenslagen. Umgesetzt wird das Projekt in den Regionen Rems-Murr-Kreis, Stuttgart und Reutlingen.
Die Ausbildung zum Fugee Angel findet im Rahmen verschiedener Schulungen und Austauschrunden statt. Bei der ZWR stehen vor allem die sozialpädagogische Beratung und Betreuung von Menschen im Asylverfahren oder Menschen mit Fluchterfahrung und Behinderung im Fokus. Dabei werden ehrenamtliche Geflüchtete empowert und aktiv in die Beratungs- und Betreuungsangebote miteingebunden. Der Schwerpunkt des Reutlinger Kooperationspartners liegt mit einem kultur- und traumasensiblen Ansatz auf dem Thema Gesundheit: Die Frauen- und Mädcheninitiative BIG bietet Angebote zur Stärkung der seelischen und körperlichen Gesundheit, womit sie sich ausschließlich an Frauen richtet.
Bei beiden Kooperationspartnern startet die Ausbildung der Fugee Angels bald in die nächste Runde. Wer im Rems-Murr-Kreis oder in Stuttgart als Sprach- und Kulturmittler*in ehrenamtlich aktiv werden möchte, kann sich unter der folgenden E-Mail-Adresse an Hannah Nothstein (ZWR) wenden: hannah.nothstein@zwrev.de. Interessierte Frauen aus der Region Reutlingen werden gebeten, sich unter der E-Mail-Adresse big@pro-juventa.de bei Beate Schäffer (BIG) zu melden.
Das Projekt „Fugee Angels“ wird noch bis zum 30. September 2022 durchgeführt und aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert. Die Hauptziele des Projekts liegen sowohl in der Beratung und Betreuung besonders schutzbedürftiger Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte als auch in der Weiterentwicklung ihrer therapeutischen sowie sozial- und gesundheitspädagogischen Beratung und Betreuung im Asyl- und Integrationsprozess. Neben der Selbstermächtigung von geflüchteten Ehrenamtlichen als Sprach- und Kulturmittler*innen zielt das Projekt auch darauf ab, Fachkräfte in relevanten Feldern zu qualifizieren und so die Kultur- und Traumasensibilität in interkulturellen Hilfekonzepten zu erhöhen. Darüber hinaus soll eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedarfe besonders schutzbedürftiger Geflüchteter sowie für die besonderen Anforderungen erfolgen, die sowohl an die Fugee Angels als auch an Fachkräfte gestellt werden.