Termine

Herbsttagung 2025 online

14. November 2025 bis 27. November 2025

Unsere Herbsttagung findet dieses Jahr online als Veranstaltungsreihe zwischen dem 14. und 27. November statt. Wir haben ein spannendes und vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Neben einem Rückblick auf 10 Jahre „Sommer der Migration“ wollen wir uns mit der Situation von queeren geflüchteten Menschen in Deutschland, den aktuellen Herausforderungen auf der Fluchtroute über das Mittelmeer sowie der prekären Lage afghanischer Schutzsuchender in Pakistan, die auf eine Aufnahme durch Deutschland warten, auseinandersetzen. Für von Rassismus Betroffene gibt es zudem einen Safer Space zum Austausch gemachter Erfahrungen und möglicher Handlungsstrategien. An den Veranstaltungen kann auch einzeln teilgenommen werden und es wird genügend Zeit für Diskussion und Austausch geben.

Die Tagung ist kostenlos und richtet sich an Engagierte im Bereich Flucht und Asyl.

Unsere Tagung soll einen möglichst geschützten Raum für alle Beteiligten darstellen. Deshalb bitten wir alle Teilnehmenden, die Vereinbarung zum Umgang miteinander bei der Anmeldung zur Kenntnis und sich bei den Veranstaltungen zu Herzen zu nehmen.

PROGRAMM

Freitag, 14.11.2025, 19 – 21 Uhr
Safer Space: Raum für Reflexion und Empowerment

Viele geflüchtete Menschen erleben in Deutschland Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Diese Erfahrungen können sehr belasten und (re-)traumatisieren. Der safer space soll die Möglichkeit geben, sich über Erlebtes auszutauschen und im Gespräch Stärkung und Strategien für den Umgang damit zu finden.

Geleitet wird der safer space von Eben Louw; Therapeut, Coach und Trainer. Er hat viele Jahre Erfahrung in der Antidiskriminierungsarbeit und in der Beratung von Betroffenen von rassistischer, rechter und antisemitischer Gewalt.

Achtung: die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Betroffene von Rassismus.


Trotz einer Zusage im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan sitzen rund 2.400 afghanische Schutzsuchende weiterhin in Pakistan fest. Viele von ihnen sind ehemalige Ortskräfte oder Menschen, die sich in Afghanistan für Frauenrechte und Gleichberechtigung eingesetzt haben und dadurch besonders von den Taliban bedroht sind. Die Bundesregierung kommt ihrer Verpflichtung zur Visaerteilung bislang nur schleppend nach. Nach Angaben des Auswärtigen Amts wurden bereits etwa 230 Betroffene von pakistanischen Behörden nach Afghanistan abgeschoben. Das Verwaltungsgericht Berlin hat mit Beschluss vom 7. Juli 2025 (Az. VG 8 L 290/25 V) die rechtliche Verbindlichkeit des Bundesaufnahmeprogramms bestätigt und die Bundesregierung zur Visaerteilung verpflichtet. Doch die Umsetzung bleibt aus. In einem gemeinsamen Austausch wollen wir die aktuelle Lage beleuchten, politische und rechtliche Entwicklungen einordnen.

Referierende: Parwana Amiri, Jounalistin und Aktivistin und eine Vertreter*in von move on – menschen.rechte Tübingen e.V. (angefragt)


Donnerstag, 20.11.2025, 19 – 21 Uhr
Fluchtroute Mittelmeer

Der Fluchtweg über das Mittelmeer gilt seit Jahren als einer der gefährlichsten. Während Inititiven zur zivilen Seenotrettung versuchen, die Menschen auf der Flucht vor dem Tod zu bewahren, verfolgen gleichzeitig die europäschen Länder eine immer schärfere Abschottungstrategie. So treibt etwa Italien die Externalisierung des Flüchtlingsschutzes voran und Griecnenland hat temporär Asylverfahren ausgesetzt. Was bedeutet das für die flüchtenden Menschen? Welchen Gefahren sind sie auf ihrem Weg über das Mittelmeer ausgestzt? Als Journalistin und Fotografin dokumentiert Judith Büthe seit Jahren die Geschichten von Menschen auf der Flucht und die Aktivitäten der zivilen Seenotrettung. Sophia Adolph von borderline-europe in Palermo recherchiert zu den Änderungen im politischen Grenzregime und zu Menschenrechtsverletzungen an den südeuropäischen Außengrenzen.

Referierende: Judith Büthe, Journalistin und Sophia Adolph, boderline-europe


Viele lesbische, schwule, bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ+) müssen vor Gewalt und Verfolgung aus ihren Herkunftsländern fliehen. Doch wie ergeht es ihnen, wenn sie in Deutschland ankommen? Welche besonderen Bedürfnisse haben LSBTIQ+ geflüchtete Menschen im Asylverfahren und beim Leben in Deutschland? Mit welchen Schwierigkeiten sehen sie sich konfrontiert? Welche Rolle spielen Selbstorganisation und Empowerment? Was wünschen sich LSBTIQ+ geflüchtete Menschen von ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen? Diese Fragen wollen wir im Gespräch mit Expert*innen der LSBTIQ+ Migrant*innenselbstorganisation SOFRA aus Köln und der Beratungsstelle für LSBTIQ+ Geflüchtete PLUS aus Mannheim erörtern.

Referierende: zwei Vertreter*innen von SOFRA – Queer Migrants e.V. und Kristin Pelzer, PLUS Rhein-Neckar e.V.


Zehn Jahre nach dem sogenannten „Sommer der Migration“ wird viel über diese Zeit gesprochen – in Medien, Politik und Öffentlichkeit. Oft geht es um politische Entscheidungen, angebliche Probleme oder die Folgen für Deutschland. Doch viele der Menschen, die damals aktiv waren, die Grenzen überschritten, halfen, organisierten und solidarische Strukturen aufbauten, kommen in diesen Erzählungen kaum vor.
In dieser Online-Veranstaltung möchten wir den Blick auf diese unsichtbar gemachten Perspektiven lenken. Wir wollen mit Menschen sprechen, die den Sommer 2015 auf ganz unterschiedliche Weise erlebt und geprägt haben: Als Unterstützer*innen, Aktivist*innen oder Organisator*innen – als direkt oder indirekt Betroffene. Ihre Erfahrungen, Erinnerungen und Einschätzungen zeigen, was damals möglich war – und was davon bis heute nachwirkt. Neben Inputs der eingeladenen Gäste wird es ausreichend Raum für Austausch und eigene Beiträge geben. Teilnehmende sind herzlich eingeladen, ihre Gedanken, Erfahrungen oder Fragen einzubringen.

Teilnehmende: Rex Osa, Refugee4Refugees und langjähriger Aktivist; Alma Stankovic, erweiterte Vorständin Flüchtlingsrat BW, die zum Thema Sommer der Migration promovierthat; sowie weitere


Die Veranstaltungen finden auf Zoom statt. Die Zugangsdaten erhalten Sie spätestens am Tag vor der Veranstaltung. Bitte beachten Sie: Für die Teilnahme an kostenlosen Online-Veranstaltungen stellen wir keine Teilnahmebestätigungen aus. Von entsprechenden Anfragen bitten wir abzusehen.

Die Online-Tagung wird im Rahmen des Projekts „Aktiv für gesellschaftliche Teilhabe“ veranstaltet, unterstützt durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat. Eine Koförderung besteht durch die Deutsche Postcode Lotterie.

Veranstaltung

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Wir möchten Sie gerne so ansprechen, wie Sie es wollen. Sie können deshalb bei den Veranstaltungen Ihren Namen gerne durch die Angabe der von Ihnen bevorzugten Pronomen ergänzen. Hier finden Sie weitere Informationen zu Pronomen.