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Bericht: Situation ukrainischer Kriegsgeflüchteter

Über vier Millionen Geflüchtete aus der Ukraine erhielten bis Ende letzten Jahres Schutz innerhalb der Europäischen Union, davon ca. 40 Prozent in Osteuropa. Grundlage für die rasche Schutzgewährung bildet die europäische Richtlinie zum vorübergehenden Schutz, die zu Beginn des russischen Angriffskrieges das erste Mal aktiviert wurde.

Ein neuer Bericht von bordermonitoring.eu befasst sich mit der Lebenssituation dieser ukrainischen Geflüchteten in Polen, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechien und dem Nicht-EU-Land Moldau. Darüber hinaus umfasst er die Geschichte der Richtlinie zum vorübergehenden Schutz, den Prozess ihrer erstmaligen Aktivierung im März 2022 und die darauf folgende innereuropäische Zusammenarbeit. Der Tenor des Berichts: Eine menschenwürdige und solidarische Migrationspolitik Europas ist durchaus möglich.



Bundesweiter Aktionstag: NEIN zur Bezahlkarte

Viele Engagierte im Bereich Flucht stellen sich hinter die Forderung Nein zur ausgrenzenden Bezahlkarte. Gleiche soziale Rechte für alle“. Deshalb ruft das bundesweites Netzwerk „Gleiche soziale Rechte für ALLE!“ zu Aktionen am Internationalen Tag gegen Rassismus auf. In den sozialen Medien soll der Protest sichtbar werden:

Postet Protestbilder vor Sozialämtern, Rathäusern oder dem Justizministerium. Nutzt diese Hashtags: #neinzurbezahlkarte2103 und #TagGegenBezahlkarte.

Vernetzt euch mit dem Bündnis und schreibt an info@asylblg-abschaffen.de.



ARI-Dokumentation: Ehrenamtliche gesucht

Immer wieder sterben und werden Geflüchtete im Rahmen von Abschiebungen verletzt. Die Aufarbeitung solcher Menschenrechtsverletzungen ist schwierig. Die Antirassistische (ARI) Dokumentationsstelle sammelt bundesweit solche Fälle seit über drei Jahrzehnten und veröffentlicht sie. Dabei wird tatkräftige Unterstützung benötigt.

Hast Du Lust auf Einzelfall-Recherche zu dem Thema? Die Organisation braucht Hilfe beim Recherchieren, Texten, der Öffentlichkeitsarbeit, Technik, Netzwerk-Arbeit und vieles mehr. Wenn Du mehr als zwei Stunden pro Woche Zeit für ein solches Ehrenamt hast, melde dich gerne bei ARI:   ari-berlin-dok@gmx.de


Vernetzungstreffen: „Gemeinsam warten“ für Menschen im Visumsverfahren

lle Menschen, die sich in Visaverfahren befinden und sich gerne mit anderen austauschen möchten, gibt es am 31. Mai ein Vernetzungstreffen in Stuttgart Bad Cannstatt. Dabei soll ein Raum zum Austauschen, Vernetzen und gegenseitigem Kraft geben entstehen. Die Treffen sind kostenlos und werden vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V. organisiert. Es wird ein kleines Frühstück vorbereitet. Mitgebrachte Speisen sind willkommen. Eine Kinderspielecke ist vorgesehen. 

Zielgruppe: Für alle Menschen, die sich in Visaverfahren (Familiennachzug/Ehegattennachzug, o.Ä.) befinden oder diese abgeschlossen haben sowie mit weiteren rechtlichen Hürden konfrontiert sind. 

Ort: Bahnhofstraße 14-18, Stuttgart Bad Cannstatt

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V. arbeitet an der Schnittstelle zu Familien-, Migrations-, sowie Bildungspolitik. Er arbeitet bundesweit mit hauptamtlichen sowie ehrenamtlichen Strukturen und hat auch in Stuttgart ein Büro.


Vernetzungstreffen: „Gemeinsam warten“ für Menschen im Visumsverfahren

Für alle Menschen, die sich in Visaverfahren befinden und sich gerne mit anderen austauschen möchten, gibt es am 5. April ein Vernetzungstreffen in Stuttgart Bad Cannstatt. Dabei soll ein Raum zum Austauschen, Vernetzen und gegenseitigem Kraft geben entstehen. Die Treffen sind kostenlos und werden vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V. organisiert. Es wird ein kleines Frühstück vorbereitet. Mitgebrachte Speisen sind willkommen. Eine Kinderspielecke ist vorgesehen. 

Zielgruppe: Für alle Menschen, die sich in Visaverfahren (Familiennachzug/Ehegattennachzug, o.Ä.) befinden oder diese abgeschlossen haben sowie mit weiteren rechtlichen Hürden konfrontiert sind. 

Ort: Bahnhofstraße 14-18, Stuttgart Bad Cannstatt

Ein weiteres Treffen ist für den 31. Mai geplant.

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V. arbeitet an der Schnittstelle zu Familien-, Migrations-, sowie Bildungspolitik. Er arbeitet bundesweit mit hauptamtlichen sowie ehrenamtlichen Strukturen und hat auch in Stuttgart ein Büro.


Vernetzungstreffen: „Gemeinsam warten“ für Menschen im Visumsverfahren

Für alle Menschen, die sich in Visaverfahren befinden und sich gerne mit anderen austauschen möchten, gibt es ab 15. März monatliche Vernetzungstreffen in Stuttgart Bad Cannstatt. Dabei soll ein Raum zum Austauschen, Vernetzen und gegenseitigem Kraft geben entstehen. Die Treffen sind kostenlos und werden vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V. organisiert. Es wird ein kleines Frühstück vorbereitet. Mitgebrachte Speisen sind willkommen. Eine Kinderspielecke ist vorgesehen. 

Zielgruppe: Für alle Menschen, die sich in Visaverfahren (Familiennachzug/Ehegattennachzug, o.Ä.) befinden oder diese abgeschlossen haben sowie mit weiteren rechtlichen Hürden konfrontiert sind. 

Ort: Bahnhofstraße 14-18, Stuttgart Bad Cannstatt

Weitere Treffen sind für den 5. April und den 31. Mai geplant.

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V. arbeitet an der Schnittstelle zu Familien-, Migrations-, sowie Bildungspolitik. Er arbeitet bundesweit mit hauptamtlichen sowie ehrenamtlichen Strukturen und hat auch in Stuttgart ein Büro.


Diskussionsabend: Dauerhafte Grenzkontrollen, Pushbacks und Racial Profiling

Die Situation von Geflüchteten an der Grenze zwischen Deutschland und Schweiz hat sich in den letzten Wochen weiter zugespitzt. Am 19. März findet daher um 20 Uhr eine Veranstaltung zum Thema „Dauerhafte Grenzkontrollen, Pushbacks und Racial Profiling – Ein Diskussionsabend über vergangene und bevorstehende Auswirkungen der Europäischen Migrationspolitik auf die Grenzregion (CH/DE/FR).“ statt.

Es diskutieren:

  • Johannes Siegel (Universität Konstanz)
  • Dr. Lisa Maria Borrelli (HES-SO Valais-Wallis)
  • Lara Hoeft (Pikett Asyl und Bündnis „NoGEAS“)
  • Moritz Bachmann (Freiplatzaktion Basel)

Ort: „Bar du Nord“ in der Bahnhofshalle des Badischen Bahnhofs, Basel (Schweiz)

Nähere Informationen zu Inhalt und Barrieren sind auf dem Plakat zur Veranstaltung zu finden. Die Veranstaltung ist kostenlos und findet auf Deutsch statt. Auf Wunsch kann über infos@freiplatzaktion-basel.ch eine Übersetzung angefragt werden.


Pro Asyl: Schutz für Ukrainer*innen: Drei Jahre gelebte Solidarität

Drei Jahre nach der Aktivierung des vorübergehenden Schutzes für Geflüchtete aus der Ukraine erinnert PRO ASYL daran: Europa kann solidarisch aufnehmen – wenn der politische Wille vorhanden ist.

Am 4. März 2022, nur wenige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, wurde erstmals die EU-Richtlinie 2001/55/EG aktiviert. Millionen aus der Ukraine geflüchtete Menschen erhielten schnell und unbürokratisch vorübergehenden Schutz, durften ihren Wohnort frei wählen und erhielten direkten Zugang zum Arbeitsmarkt, getragen von der breiten Mehrheit der Bevölkerung – ein historischer Moment europäischer Solidarität.

Diese Offenheit steht in starkem Kontrast zu der zunehmend restriktiven Asylpolitik der Europäischen Union und Deutschlands. Die Bilder der vielen unterstützenden Menschen an den Bahnhöfen, die geflüchteten Menschen Unterstützung und Wohnraum anbieten, wirken heute fast wie aus einer anderen Welt.

„Die Aufnahme geflüchteter Menschen aus der Ukraine hat gezeigt, dass Europa und Deutschland fähig sind, solidarisch und schnell zu handeln. Eine menschenwürdige und solidarische Flüchtlingsaufnahme ist möglich – das muss die Lehre aus den letzten drei Jahren sein. Doch Schutz darf nicht an Herkunft oder Hautfarbe gebunden sein. Was mit ukrainischen Geflüchteten gelang, ist ein Exempel, wie wir mit allen geflüchteten Menschen umgehen sollten, unabhängig von ihrer Herkunft”, sagt Tareq Alaows, flüchtlingspolitischer Sprecher von PRO ASYL.

Ein Rückblick – mit Blick nach vorn

Mit beeindruckender Entschlossenheit und Menschlichkeit reagierten Europa und Deutschland auf die große Zahl der Vertriebenen aus der Ukraine. Dies gilt auch insbesondere für die Länder Osteuropas, wie aus einem aktuellen Bericht des Vereins bordermonitoring.eu, entstanden mit Unterstützung von PRO ASYL, hervorgeht. Städte, Gemeinden und die Zivilgesellschaft haben bewiesen, dass die Aufnahme und der Schutz geflüchteter Menschen möglich sind – wenn dafür die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Die Bilder der Solidarität und Hilfsbereitschaft von Politik und Zivilgesellschaft von vor drei Jahren wirken heute fast surreal, besonders im Hinblick auf die zunehmend flüchtlingsfeindliche Stimmung und die gesellschaftliche Spaltung. „Doch wir dürfen die Bilder nicht vergessen – sie erinnern uns daran, wozu unsere Gesellschaft fähig ist, wenn Menschlichkeit an erster Stelle steht”, so Alaows weiter.

Die Aufnahme von über vier Millionen Ukrainer*innen verlief weitgehend reibungslos – weil schnelle, unbürokratische Regelungen getroffen wurden. Dank Rechtssicherheit, freiem Zugang zum Arbeitsmarkt und freier Wahl des Wohnorts konnten Schutzsuchende schnell ein neues Leben beginnen.

PRO ASYL fordert: Diese Erfahrung muss zum Modell für eine faire Asylpolitik werden – anstatt Angst und Ressentiments gegen Geflüchtete zu schüren.

Solidarität ist keine Momentaufnahme – sie ist unser Auftrag!

Informationshinweis

PRO ASYL veröffentlichte gestern zusammen mit dem Verein bordermonitoring.eu den umfangreichen Bericht „Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die Richtlinie zum vorübergehenden Schutz und ihre Umsetzung in Osteuropa”, der sich mit der Aufnahme von rund 40 Prozent aller ukrainischen Flüchtlinge in Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Tschechien sowie mit dem Nicht-EU-Land Moldau auseinandersetzt. Eine Zusammenfassung finden Sie hier.


Geislingen an der Steige: Informationsabend Migration und Asyl – Begriffsklärungen

Die Amnesty International Ortsgruppe Geislingen an der Steige lädt zusammen mit dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg ein zu einem Informationsabend rund um das Thema Migration und Asyl. Ziel des Abends ist es, zu einer Versachlichung der aktuellen flüchtlingspolitischen Debatte beizutragen und aktuelle Entwicklungen gemeinsam zu besprechen.

Es diskutieren:

  • Anja Bartel, Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
  • Matthias Waibl, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Die Veranstaltung findet in der Rätschenmühle e.V. in Geislingen statt (Schlachthausstraße 22, 73312 Geislingen an der Steige). Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Aktiv für gesellschaftliche Teilhabe“ statt, unterstützt durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.


SG Karlsruhe: Kein Leistungsausschluss für Dublin-Betroffene

Das Sozialgericht (SG) Karlsruhe hat mit Beschluss vom 19.02.2025 – S 12 AY 424/25 ER angeordet, einer Klägerin weiterhin Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) zu gewähren. Die Betroffene hatte nach § 1 Abs. 4 Nr. 2 AsylbLG keine Leistungen mehr bekommen, weil sie als Dublin-Fall gilt. Diese Regelung über Leistungsstreichungen war im Oktober 2024 mit dem sog. Sicherheitsgesetz in Kraft getreten. Das SG Karlsruhe vertritt die Auffassung, dass dieser Leistungsausschluss weder grund- noch europarechtskonform ist.

Das SG Darmstadt (04.02.2025 – S 16 AY 2/25 ER) hatte jüngst in einem ähnlichen Fall die Rechtmäßigkeit des § 1 Abs. 4 Nr. 2 AsylbLG angezweifelt. Es gab dem Eilantrag statt, weil das Bundessozialgericht (BSG) klärungsbedürfte Fragen zu Leistungskürzungen von Dublin-Fällen an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) gestellt hat (BSG, Vorlagebeschluss v. 25.07.2024 – B 8 AY 6/23). Um eine menschenwürdige Grundversorgung zu garantieren, sei bis zur Entscheidung des EuGH abzuwarten.

Ähnliche Zweifel an der Vereinbarkeit von Leistungsverwehrungen mit Europäischem Recht äußerten die Sozialgerichte in Landshut (18.12.2024 – S 11 AY 19/24 ER), Osnabrück (18.12.2024 – S 44 AY 25/24 ER), Darmstadt (04.02.2025 – S 16 AY 2/25 ER) und in Trier (20.02.2025 – S 3 AY 4/25 ER). Das SG Osnabrück wies zudem darauf hin, dass Leistungskürzungen und ein gänzlicher Leistungsausschluss unterschiedliche Rechtsfolgen mit sich bringen. Der neue § 1 Abs. 4 Nr. 2 AsylbLG (Leistungsausschluss) für Dublin-Fälle könne daher von den erlassenden Behörden nicht einfach ersatzmäßig für den alten § 1a Abs. 7 AsylbLG (Leistungskürzung) angewendet werden.

In Baden-Württemberg erhalten Geflüchtete im Dublin-Verfahren meist eine Duldung – dies geschah jedoch nicht im Fall der Betroffenen, die vom SG Karlsruhe Recht bekam. Für Geduldete gilt der Leistungsausschluss nach § 1 Abs. 4 Nr. 2 AsylbLG nicht. Für Menschen ohne Duldung zeigen Entscheidungen wie die des SG Karlsruhe jedoch, dass es sich lohnt, gegen Leistungsstreichungen vorzugehen. Rechtsanwaltliche Hilfe gibt es bei mit Recht zum Recht. Tipps zum Widersprüche und Klagen selbst zu verfassen, gibt es in dieser Arbeitshilfe.