Demonstration in Berlin – Familienleben für Alle


Die Initiative »Familiennachzug Eritrea« ruft zu einer bundesweiten Demonstration am 26. September 2020 in Berlin auf, um gegen die Aushöhlung des Rechts auf Familiennachzug durch die deutschen Behörden zu protestieren. Die Geflüchteten fordern: Verkürzung von Wartezeiten und schnelle Bearbeitung von Anträgen auf Familiennachzug sowie Anerkennung individueller Belege für familiäre Bindungen. Denn unzumutbare und teils unerfüllbare Anforderungen des Auswärtigen Amtes an vorzulegenden Dokumenten verhindern systematisch den Familiennachzug zu eritreischen Flüchtlingen.

PRO ASYL und die Landesflüchtlingsräte unterstützen diese Forderungen.

Die Demonstration startet mit einem Auftakt um 12.00 Uhr am Neptunbrunnen, bewegt sich dann über das Rote Rathaus, Berlin-Mitte, S- und U-Bahn „Alexanderplatz“ und endet, nach einer Zwischenkundgebung am Auswertigen Amt, mit einer Abschlusskundgebung am Kanzleramt.


Alle Details zur Demonstration gibt es hier


Online-Diskussion: Moria und die europäische Politik

In der Kooperationsveranstaltung „Shocking News? Nicht erst seit gestern…“ der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V., dem Flüchtlingsrat Hamburg, hamburg asyl, W3 und dem kohero-Magazin setzen sich der griechische Arzt Apostolos Veizis von Ärzte ohne Grenzen und Michael Gwosdz, parlamentarischer Geschäftsführer der grünen Bürgerschaftsfraktion und Sprecher für Flucht und Religion, in einer Online-Diskussion mit dem Versagen der europäischen Flüchtlingspolitik am Beispiel des überfüllten Lagers Moria auseinander.

Es wird ein Einblick in die aktuelle Situation der Geflüchteten auf Lesbos und die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen viele ehemalige Bewohner*innen des Lagers Moria im Moment leben, gewährt. Gwosdz erklärt, was nach dem Versagen einer gemeinsamen europäischen Politik jetzt auf nationaler und der Ebene von Bundesländern und Kommunen getan werden muss und wie der Handlungsdruck die EU zu einer neuen Flüchtlingspolitik drängt.

Die Veranstaltung findet am 24. September 2020 von 18.00 bis 19.30 Uhr auf zoom statt.

Anmeldung unter info@boell-hamburg.de. Die Zugangsdaten werden kurz vor der Veranstaltung verschickt.


Psychologische Selbsthilfe-App für syrische Geflüchtete

Die Forschungsgruppe „Klinisch-Psychologische Intervention“ hat im Rahmen des EU-Forschungsprojekts STRENGTHS eine kostenlose App „Step-by-Step“ für Geflüchtete aus Syrien entwickelt, die sie bei psychischen Belastungen unterstützen kann. Die Nutzung der App richtet sich an erwachsene syrische Geflüchtete in Deutschland, die belastende Gedanken und Gefühle, psychologische Krisen, Stress oder andere psychische Symptome erleben. Die Anwendung basiert auf Modulen der kognitiven Verhaltenstherapie und ist an den kulturellen Kontext und die Sprache der Teilnehmer*innen angepasst. Es kann jederzeit Kontakt mit psychologisch geschulten Betreuer*innen aufgenommen werden.

Die Website des Programms finden sie hier 

Weitere Informationen zum Projekt finden sie hier


Unbegleitete minderjährige Geflüchtete: Online-Umfrage für Fachkräfte

Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. hat eine Online-Umfrage erstellt, die sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Pflegeeltern, Beratende und weitere Personen richtet, die mit unbegleiteten Minderjährigen und unbegleiteten jungen Erwachsenen in Kontakt stehen. In einem speziellen Teil bezieht sich die Befragung aber auch auf begleitete Kinder und Jugendliche. Die Umfrage soll zum einen einen Überblick über die Situation der Jugendlichen verschaffen, die sich in Deutschland aufhalten und im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe versorgt werden, zum anderen soll sie die dort festgestellten Veränderungen über einen längeren Zeitraum festhalten.

Teilnahme an der Umfrage bis zum 04.10.2020 unter https://www.soscisurvey.de/bumfou2020/


Aktuelle Studie zeigt direkte Korrelation zwischen Menschenrechtsverstößen und EU-Migrationspolitik

Ein neuer Forschungsbericht des EU-Projekts RESPOND unter der Leitung der Universität Göttingen dokumentiert die Erfahrungen von Geflüchteten, die diese an den Grenzen Europas machen. Der Bericht „Border Experiences and Practices of Refugees“ basiert auf 507 Interviews mit Geflüchteten aus verschiedenen Herkunftsregionen. Er beschreibt die Risiken, die verschiedenen Formen von Gewalt, Entbehrungen und Leid, mit denen die Geflüchteten in Folge der europäischen Migrations- und Grenzpolitik auf ihrem Weg nach Europa konfrontiert waren.

Laut Göttinger Migrationsforscherin Sabine Hess, gibt es eine direkte Korrelation zwischen dem Ausmaß an lebensbedrohlichen Risiken und Menschenrechtsverstößen an den Grenzen sowie den Migrations- und Grenzpolitiken der EU. Die Migrationspolitik der EU wiederspreche den Schutzgeboten, wie sie die internationale Flüchtlingskonvention oder die europäische Menschenrechtscharta vorsieht.


Save the Children und Plan International kritisieren Bedingungen für geflüchtete Kinder in deutschen Unterkünften

In einem von Save the Children e.V. und Plan International  Deutschland e.V. in Auftrag gegebenen Gutachten zeigt sich, dass die Bedingungen, unter denen Familien mit Kindern in Aufnahmeeinrichtungen für lange Zeit leben, häufig nicht vertretbar sind.

Viele von ihnen leben in engen Wohnverhältnissen ohne Rückzugsmöglichkeit und Zugang zu Bildung und Förderung. Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen von geflüchteten Kindern können mangels professioneller Beratungen und Therapien nicht ausreichend behandelt werden. Hilfsorganisationen befürchten, dass diese Lebensbedingungen sogar die gesunde Entwicklung der Kinder beeinträchtigen könnten.

Um dies zu verhindern, fordert Save the Children neben bundesweit gleichen Standards für Kinder und Jugendliche in Aufnahmeeinrichtungen auch die Garantie von professioneller Hilfe und die Förderung von Rückzugsmöglichkeiten.

Auch in der Expertise werden Handlungsempfehlungen ausgesprochen: Gestaltungsfreiräume für ein selbstbestimmtes Familienleben und Angebote für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen sollten geschaffen werden. Individuelle Bedürfnisse geflüchteter Kinder und Familien in der Gesundheitsvorsorge sowie der Kinder- und Jugendhilfe sollten berücksichtigt und entsprechende Angebote entwickelt werden.


Online-Seminar: „Ehrenamtliche Unterstützung von geflüchteten Frauen“

Das Online-Seminar widmet sich Fragen, die sich rund um das Engagement für geflüchtete Frauen stellen, insbesondere derer, die aufgrund von geschlechtsspezifischer Verfolgung geflüchtet sind. Es werden Hintergründe der Flucht sowie asylrechtliche Möglichkeiten beleuchtet.

Es richtet sich vor allem an Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit und wird von Luam Okbamicael vom Fraueninformationszentrum Stuttgart geleitet. Das Online-Seminar findet am 12. November von 18:30 bis 20 Uhr statt, die Teilnehmendenzahl ist begrenzt, eine Anmeldung ist unter folgendem Link möglich: https://www.edudip.com/de/webinar/ehrenamtliche-unterstutzung-von-gefluchteten-frauen/419554. Die Themenschwerpunkte werden anhand der Bedarfe der Teilnehmenden gesetzt. Fragestellungen und Themenwünsche können an skiba@fluechtlingsrat-bw.de geschickt werden. Im Anschluss an den Input von Frau Okbamicael gibt es Raum für ein Austauschgespräch mit den Teilnehmenden.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Aktiv für Integration 2020/21“, gefördert durch das Land Baden-Württemberg, Ministerium für Soziales und Integration.


Was kommt nach Moria? – Das Ende rechtskonformer EU-Flüchtlingspolitik

Der republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. und die Avocats Européens Democrates- European Democratic Lawyers laden am 17.09.2020 um 10 Uhr zu einem deutsch-englischen Pressegespräch zur aktuellen Situation und den EU-Vorbereitungen auf ein „Moria 2.0“ via Zoom ein. Hierbei stehe „Moria“ stellvertretend für ein Versagen der zivilisatorischen Leistung in Europa, dass sich Staaten Rechten und Pflichten unterwerfen. Vertreten sein werden die griechische Rechtsanwältin Elli Kriona, die italienische Rechtsanwältin Lucia Gennari, die deutsche Rechtsanwältin Berenice Böhlo, sowie der Geflüchtete Raed Alabd aus Moria und der Leiter der Europa-Abteilung von Pro Asyl, Karl Kopp.

Anmeldungen unter gs@rav.de oder 030.417 235 55


Rechtsgutachten zeigt Grundrechtsverletzungen in Landeserstaufnahmeeinrichtungen in Baden-Württemberg auf

Ein von Aktion Bleiberecht in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten vom Juni 2020 zeigt, dass die Hausordnung der Landeserstaufnahme in Freiburg und somit auch aller anderen LEAs in Baden-Württemberg in mehreren Punkten grund- und menschenrechtswidrig ist. So werden Geflüchtete zum Beispiel in ihrem Recht auf die Unverletzlichkeit ihrer Wohnungen durch Zimmerkontrollen sowie in ihrem Recht auf allgemeine Handlungsfreiheit und Meinungsäußerung durch ein Verbot sich politisch zu betätigen verletzt.

Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg hat die offenen Briefen an die Stadt und den Gemeinderat Freiburg, das Regierungspräsidium Freiburg und das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg mitgezeichnet. Damit fordern Aktion Bleiberecht, LEA-Watch und Weitere die sofortige grundrechtskonforme Änderung der Hausordnungen aller Landeserstaufnahmen in Baden-Württemberg, eine Abkehr von der Lagerpolitik und Maßnahmen zur Stärkung der Rechte der Bewohner.

Zum Unterzeichnen der offenen Briefe bitte eine Nachricht an info@aktionbleiberecht.de schicken.


Online-Veranstaltung „5 – Jahre Sommer des Willkommens – Was wurde geschafft, wie geht es weiter?“

Die Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz, der AK Asyl – Flüchtlingsrat RLP e.V., Aktiv für Flüchtlinge RLP und der Initiativausschuss für Migrationspolitik in RLP laden zu der Online Veranstaltung „5 – Jahre Sommer des Willkommens – Was wurde geschafft, wie geht es weiter?“ ein. Die Veranstaltung besteht aus drei Diskussionen mit den Schwerpunktthemen

  • Integration zwischen ländlichem Raum und Großstadt
  • Integration im ländlichen Raum
  • Integration und der urbane Raum

Sie finden im Zeitraum vom 28. September bis 2. Oktober 2020 statt. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Was wurde geschafft? Wie wurde es geschafft? Wie ist die Aufnahme in Rheinland-Pfalz gelungen? Welche offenen Fragen und Herausforderungen bestehen fort?

Anmeldungen zu diesen Online-Diskussionen unter schroeder@boell-rlp.de

Am 6. Oktober 2020 findet eine Anschluss-Veranstaltung statt, in der die Ergebnisse der drei einhergegangenen Diskussionen zusammengetragen und ein ganzheitlicher Blick auf die Entwicklungen geworfen werden sollen. Vertreten sein werden das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung, die Integrationsministerin Anne Spiegel, Pro Asyl, sowie die Arbeitsgemeinschaft Diakonie RLP.

Für diese Veranstaltung ist keine Anmeldung erforderlich.