Online-Veranstaltung: Nach der Flucht: Das Verorten GEMEINSAM gestalten

Das Versagen der europäischen Migrationspolitik zeigen aktuell die unhaltbaren Zustände an den Grenzen zu Belarus wie am Ärmelkanal.
Auch in Aktionen einer europäischen Organisation wie Frontex, die zusieht, wie an den Außengrenzen der Europäischen Union schutzsuchende Menschen gewaltsam zurückgetrieben werden und ihnen damit das Recht, Asyl zu beantragen, von Europa schlicht verweigert wird.

Welche neue gemeinsame Politik braucht es da auf europäischer Ebene, damit die Rechtstaatlichkeit und der Schutz der Menschenrechte keine leeren Worte bleiben?
Was für eine Gesellschaft braucht es, damit die geflüchteten Menschen sich im neuen Land gut verorten können und hier ein neues Zuhause finden?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Online-Tagung der Evangelischen Akademie Bad-Boll, die der Flüchtlingsrat BW mit ausrichtet. Informationen zum Programm, zu den Referierenden, den Workshops und zur Anmeldung finden sie hier.


Informations- und Diskussionsabend: Afghanistan

Donnerstag, 16.12.2021, 18.00 Uhr
Eberhardsgemeindehaus, Eugenstr. 21, Tübingen

move on – menschen.rechte Tübingen e.V. lädt zu einem spannenden Themenabend unter dem Titel „Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban –
Was wird aus den „gefährdeten Menschen“ und wie können wir sie unterstützen?“ ein.

Eingeladen sind:

Heike Hänsel (Die Linke, ex-MdB)
Vertreter*innen der Luftbrücke Kabul und von medico international – angefragt
Afghanische Geflüchtete aus dem Kreis Tübingen („save our families“)
Eine Journalistin und Menschenrechtsaktivistin, die einen Aufnahmeantrag gestellt hat
Journalist, ehemalige „Ortskraft“, seit Kurzem in Reutlingen Mehr Informationen finden Sie hier


Mehrsprachige Broschüre: Tipps für Termine bei Behörden – Cool bleiben!

Die Broschüre „Tipps für Termine bei Behörden – Cool bleiben!“ informiert zu den Rechten bei Behördenterminen und gibt Tipps, damit diese Termine erfolgreich verlaufen. Sie wurde in dem Projekt CoRa, ein Kooperationsprojekt des DGB-Bildungswerks Thüringen e. V. und des Flüchtlingsrats Thüringen e. V., erstellt.

Die Broschüre ist sowohl online als auch als Printversion in folgenden Sprachen erhältlich:
Arabisch | Dari | Deutsch | Englisch | Französisch

Bestellungen sind per Mail mit Angabe der Menge und Anschrift an praktikum[at]fluechtlingsrat-thr.de möglich.


Mehrsprachige Infoblätter: Medizinische Versorgung nach dem AsylbLG

Das Infoblatt soll Menschen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, helfen, medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen. Selbst der Zugang zu medizinisch erforderlichen Behandlungen ist leider oftmals mit einigen Hürden versehen.

Die übersichtlichen Informationsblätter wurden vom Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V. erstellt, richten sich an Geflüchtete und liegen auf Arabisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Hindi, Persisch, Serbisch und Türkisch vor. Sie können kostenlos heruntergeladen werden.


Dokumentarfilm ROUTE 4 von Sea-Eye

Am 7. Dezember 2021 um 18.30 Uhr zeigt das Zebra-Kino in Kooperation mit der Seebrücke Konstanz, den Vereinen Save Me und Café Mondial und der Stabsstelle Konstanz International den Dokumentarfilm „ROUTE 4. A dreadful journey“. Der Film ist ein gemeinsames Projekt der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye e. V. und der Produktionsfirma Boxfish über Menschen auf der Flucht und Seenotrettung. Vor Filmbeginn gibt Jürgen Weber von der Seebrücke Konstanz einen kurzen Einblick in die Arbeit von Sea-Eye und Seebrücke. Im Anschluss an den Film bietet eine Gesprächsrunde mit Dr. David Tchakoura, Leiter der Stabsstelle Konstanz International, sowie Vertreter*innen von Café Mondial, Save Me und Seebrücke die Möglichkeit über den Film, Fluchtursachen, Seenotrettung und Hilfe vor Ort zu diskutieren.

Der Eintritt ist frei. Kostenlose Tickets können über den Online-Vorverkauf des Zebra-Kino erworben werden. Es gilt 2G+.


Stellenausschreibung Netzwerk Pro Sinti & Roma

Die Anlaufstelle Pro Sinti & Roma sucht ab sofort Unterstützer*innen, die sich für 1 Jahr auf Honorarbasis für 10 Stunden/ Monat mit Interesse und Engagement in folgenden Tätigkeitsbereichen einbringen:

– Unterstützung der Leitung der Anlaufstelle Pro Sinti & Roma, sich politisch zu engagieren und unter anderem die Tätigkeitsfelder der Anlaufstelle bei Institutionen und Organisationen bekannt zu machen
– Unterstützung bei der Konzeption und Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen verschiedener Formate und Zielgruppen (Vorträge, Kulturveranstaltungen, antiziganismuskritische Bildungsarbeit)
– regelmäßige und aktive Teilnahme in Teambesprechungen / Netzwerktreffen (digital oder analog)

Wir erwarten:
– Engagement und Interesse für die Tätigkeitsfelder
– ausgeprägte Kommunikationskompetenz sowie Dialog- und Teamfähigkeit
– Wünschenswert wären Erfahrungen in der Durchführung und Moderation von Veranstaltungen

Wir bieten:
– abwechslungsreiche Tätigkeitsbereiche in positiver Arbeitsatmosphäre
– die Chance, Teil eines bestehenden vielfältigen Teams aus ehrenamtlich Engagierten zu werden

Haben Sie Interesse? Dann freuen wir uns über eine Bewerbung (inklusive Motivationsschreiben). Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an Kemal Ahmed (k.ahmed@ksew.de oder Telefonnummer 015163385224)


Spendenaufruf: Nothilfe an der Grenze Polen-Belarus

Medico International ruft mit der Spendenkampagne „Für das Recht auf Rechte“ dazu auf, Flüchtende in der Grenzregion Polen-Belarus zu unterstützen. Mit dem Geld werden sowohl die Ersthilfe vor Ort, als auch die Einrichtung sicherer Kommunikationswege und juristischer Beistand, z.b. bei der Stellung von Asylanträgen, finanziert. Zudem ist ein Aufbau von medizinischer Hilfe in Planung. Vor Ort arbeitet Medico International mit dem lokalen Netzwerk „Grupa Granica“ (Grenze) zusammen.

„Menschenrechte und Solidarität verteidigen hier nicht Europas Regierungen, sondern einzig und allein die Netzwerke der polnischen Zivilgesellschaft. (…) Anstatt weitere Zäune zu errichten und mehr Soldaten in die Grenzregion zu schicken, braucht es jetzt freien Zugang für Helfer:innen, einen humanitären Korridor für die Geflüchteten, ihre Aufnahme in Europa und sichere Fluchtwege.“

Hier kann direkt gespendet werden.


EU finanziert gefängnisähnliche Asylzentren in Griechenland

„Closed Controlled Access Center“, so heißen neue Lager für Geflüchtete zum Beispiel auf der griechischen Urlaubsinsel Samos. Die EU-Abschottungspolitik bringt Fliehende in gefängnisähnlichen, menschenunwürdigen Lagern unter.

Die an mehreren Orten in Griechenland geplanten „geschlossen kontrollierten Zugangscenter“, sind von außen mit zwei Reihen Stacheldrahtzaun gesichert, innen mit Lautsprecheranlagen, metallenen Drehtüren und Überwachungskameras ausgestattet. Seit dem Brand vom Lager Moria auf Lesbos setzt eine neu gegründete EU-Taskforce aus maximale Kontrolle.

Für die Fliehenden in den Lagern heißt das: Isolation, Fremdbestimmung und ein Gefühl der Inhaftierung. Solche Zustände sind für Menschen und ihre Würde untragbar. Vor allem Menschen die vor Krieg und Unterdrückung fliehen und/oder traumatische Erlebnisse auf der Flucht erlebt haben, laufen in solchen Gefängnissen Gefahr psychisch zu erkranken.

Die neuen gefängnisähnlichen Lager wie auf Samos sind neben den kontinuierlich stattfindenden so genannten Push-Backs (illegale Rückführungen), Erniedrigungen und Misshandlungen durch „Sicherheitskräfte“ ein weiteres Mittel um ein abschreckendes Zeichen gegenüber Fliehenden zu zeigen.

Die restriktive Linie fährt nicht nur die konservative griechische Regierungspartei Nea Dimokratia. Die neuen Lager sind im Kontext der EU Abschottung an den Außengrenzen und dem Elend an der polnischen oder kroatischen Grenze zu verstehen.

Für den Aufbau der Gefängnislager in Griechenland zahlt die EU viel Geld: Allein in das Lager von Zervou sind 48 Millionen Euro der EU geflossen. Weitere 228 Millionen sind für die vier weiteren Lager auf Leros, Kos, Chios und Lesbos vorgesehen.

In einem beeindruckenden Video kommen Geflüchtete selbst zu Wort und erklären ihre Sicht auf ihre Lage.

Migazin, 16.11.2021: Neues Auffanglager auf Samos und die Erosion des Rechts auf Asyl

Wasil Schauseil, Migration.control, 14.11.2021: Neues Auffanglager in Griechenland und die „Begrenzung primärer Ströme“


Appell: Gesundheitsversorgung gewähren und keine Abschiebung von Traumatisierten

Ein breites Bündnis appelliert an die zukünftige Bundesregierung, Schutzsuchenden endlich uneingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung zu gewähren und traumatisierte Menschen vor Abschiebung zu schützen. Erfahrungen haben gezeigt, dass der Zugang geflüchteter Menschen zu medizinischer und vor allem psychosozialer Versorgung stark eingeschränkt ist. Damit verbunden sind erhebliche negative Folgen für die Betroffenen. Zudem werden Traumatisierungen von ausreisepflichtigen Ausländer*innen nicht angemessen berücksichtigt bei der Prüfung von Abschiebungen.

Für die Organisationen ergeben sich daraus vor allem folgende zentrale Forderungen:

  • den Zugang zur umfassenden medizinischen Versorgung ermöglichen
  • die Finanzierung der Psychosozialen Zentren sicherstellen
  • einen gesetzlichen Anspruch auf Sprachmittlung  einführen
  • schwere Erkrankungen im asyl- und aufenthaltsrechtlichen Verfahren berücksichtigen

Der ausformulierte Appell und die unterstützenden Organisationen sind hier zu finden.


Filmvorführungen „Wir sind jetzt hier“

Ein Film über das Ankommen in Deutschland.

Als 2015 mehr als 800.000 Geflüchtete nach Deutschland kamen, waren sie die Angstgegner aller Integrationsskeptiker*innen: Junge Männer, die allein aus Syrien oder Afghanistan, aus Somalia, Eritrea oder dem Irak nach Deutschland kamen. Sie wurden zur Projektionsfläche genauso für ernsthafte Sorgen wie für plumpen Rassismus.

Zugleich wurde viel häufiger über sie gesprochen als mit ihnen – und da setzt der Film „Wir sind jetzt hier“ von Niklas Schenck und Ronja von Wurmb Seibel an, der jetzt auch an verschiedenen Orten in Baden-Württemberg gezeigt wird. Sieben junge Männer erzählen in die Kamera vom Ankommen in Deutschland – von lustigen und beglückenden Momenten und von Momenten tiefster Verzweiflung, von ihren Ängsten und wie sie mit ihnen umgegangen sind, von Rassismus und von der Liebe. Ihre Geschichten lassen die Zuschauer*innen teilhaben an den emotionalen Turbulenzen, die eine Flucht fast immer nach sich zieht und sie erzählen viel darüber, was es auch in den nächsten Jahren noch braucht, damit Integration gelingt.

Es stehen noch mehrere Online Filmvorführungen und Präsenzvorführungen in Baden Württemberg an. Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind unter den jeweiligen Links zu finden.

 

25. November, 19 Uhr, Heidenheim, Präsenzvorführung in der Stadtbibliothek und Filmgespräch mit Regisseur Niklas Schenck und Protagonist Azim Fakhri (Infos + Anmeldung)

 

26. November, 14 Uhr, Online-Vorführung und Gespräch über die Frage: Wie entsteht gesellschaftlicher Zusammenhalt? Mit dem Filmteam, MdB Kassem Taher Saleh (Bündnis 90 / Die Grünen) und Prof. Nicole Deitelhoff, Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. (Infos + Anmeldung)

 

26. November, 17:30 Uhr, Gerlingen, Präsenzvorführung in der Jahnhalle und Filmgespräch mit Niklas Schenck und Überraschungsgästen aus Afghanistan. (Infos)

 

29. November, 18 Uhr, Online-Vorführung und Gespräch über private Patenschaften als Instrument für legale Fluchtwege nach Deutschland – mit Filmteam, MdB Luise Amtsberg, Autor Gerald Knaus (European Stability Initiative) und Edgar L. Born, bei der westfälischen Kirche verantwortlich für das Patenschaftsprogramm Neustart im Team (NesT). (Infos + Anmeldung)

Bei Interesse an einer Filmvorführung und Gespräch mit den Filmemacher*innen und Protagonisten melden Sie sich bitte bei: Niklas Schenck