Wir machen Baden-Württemberg zum sicheren Hafen!

  • Landesweiter Aktionstag zum Kampagnenstart “Sicherer Hafen Baden-Württemberg” am 02.Oktober.
  • Unterstützer*innen gesucht! Online-Petition gestartet
  • Baden-Württemberg soll als sicherer Hafen für die Rechte geflüchteter Menschen einstehen, und einen Beitrag für die Wahrung der Menschenrechte leisten.

Die Seebrücken und der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg rufen gemeinsam zur Unterstützung der Kampagne “Sicherer Hafen Baden-Württemberg” auf. Erste Gruppen wie Fridays for Future, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft oder der Landesjugendring e.V. haben sich den Forderungen des Bündnis bereits angeschlossen. 

Der Kampagnenstart ist für den internationalen Tag des Flüchtlings am kommenden Freitag, den 2. Oktober, mit einem landesweiten Aktionstag geplant. Das Bündnis ruft andere Gruppen und Initiativen dazu auf, sich der Kampagne anzuschließen, und einen offenen Brief der Ende des Monats an die Landesregierung übergeben werden soll zu unterzeichnen.

In dem Brief heißt es: “Wir erinneren daran, dass Baden-Württemberg bei der Aufnahme von Geflüchteten einmal Vorreiter unter den Bundesländern war.” Henri Dubois von den Seebrücken Baden-Württemberg sagt: “Die Katastrophe von Moria hat deutlich vor Augen geführt, dass ein Umdenken in der europäischen Migrationspolitik unverzichtbar ist. Bundesregierung und EU-Kommission haben mit dem Abschottungspakt vergangene Woche den falschen Weg eingeschlagen. Baden-Württemberg muss nun wirklich solidarische Politik vorleben und seinen Beitrag für die Wahrung der Menschenrechte leisten, denn EU und Bundesregierung versagen bei dieser Aufgabe.”

So fordern die Initiativen im weiteren Verlauf des Briefs: “neue Landesaufnahmeprogramme (…) um sichere Fluchtewege für Schutzsuchende zu schaffen und diese zusätzlich zum Königsteiner Schlüssel in Baden-Württemberg aufzunehmen.” sowie: “sichere Bleibeperspektiven (…) Anstatt – wie seit Jahren praktiziert – Monat für Monat Menschen abzuschieben”

Seán McGinley vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg sagt: “Wir rufen im Rahmen des Aktionstages Gruppen und Initiativen in Baden-Württemberg dazu auf sich unserer Kampagne und den Forderungen an das Land anzuschließen. Zusammen machen wir Baden-Württemberg zum sicheren Hafen.”

Ines Fischer von den Seebrücken Baden-Württemberg betont: “Die Zustände an Europas Außengrenze egal, ob auf den griechischen Inseln, der bosnisch-kroatischen Grenze oder auf dem Mittelmeer müssen sich unverzüglich ändern. Wir dürfen nicht dabei zusehen wie die Genfer Flüchtlingskonvention und Menschenrechte de facto abgeschafft werden.”

Die Kampagne startete mit Aktionen an sechs verschiedenen Orten am Freitag, 2. Oktober – dem Tag des Flüchtlings. Aktuelle Informationen zur Kampagne finden Sie bei Facebook und Instagram Außerdem kann jetzt auch eine Online-Petition unterschrieben werden.


Online-Veranstaltung : „We are family – Familiennachzug ermöglichen“

Am Montag, den 5.10. lädt die grüne Bundestagsfraktion von 15.00-17.00 Uhr zu einem Online-Fachgespräch zum Thema Familiennachzug ein. Der Schwerpunkt wird dabei auf dem Thema Geschwisternachzug liegen.

Seit Jahren leben unzählige Familien getrennt voneinander, da sich der  Familiennachzug in die Länge zieht. Die Corona-Pandemie hat ebenfalls zu erheblichen Verzögerungen geführt.

Neben Katrin Göring-Eckert werden weitere fachkundige Referent*innen von Beratungsorganisationen und Ministerien das Thema diskutieren und versuchen, Lösungsansätze für die Problematik des Familiennachzugs zu finden. Weitere Informationen zur Veranstaltung und der Anmeldung finden Sie  hier.


Deutscher Volkshochschulverband stellt Stärkenatlas vor

Der deutsche Volkshochschulverband hat gemeinsam mit der Mannheimer Volkshochschule und der Abendakademie GmbH im Rahmen eines Bildungsangebots ein Instrument entwickelt, mit dem Geflüchtete ihre Stärken erforschen und ihre Kompetenzen dokumentieren können. Das Ziel des sogenannten Stärkenatlas soll es sein, das Selbstbild und Selbstbewusstsein der Teilnehmenden zu stärken, sowie passende berufliche Perspektiven aufzuzeigen.

Den Stärkenatlas zum Download in mehreren Sprachen finden sie hier


Corona-Pandemie: Unterbrechung der Dublin-Überstellungsfristen verstößt gegen EU-Recht

Als einziges europäisches Land hat Deutschland die Überstellungsfristen in Dublin-Fällen während der akuten Corona-Krise unterbrochen, um so auch nach Ablauf der i.d.R. sechsmonatigen Frist, Betroffene noch abschieben zu können. Sowohl die EU-Kommission, als auch etliche Verwaltungsgerichte halten dieses Vorgehen für rechtswidrig. Mehr zum Hintergrund der Aussetzung durch das BAMF, die Folgen für die Betroffenen und mögliche Handlungsschritte finden Sie hier.


Infoabend „Asylantrag abgelehnt! Und jetzt?“ in Heidelberg

In dieser Veranstaltung beschäftigen wir uns mit den Fragen: Welche Möglichkeiten gibt es für abgelehnte Asylsuchende ein Bleiberecht zu erlangen? Welche Rolle spielen dabei Identitätsklärung und Passbeschaffung? Wie können wir Geflüchtete mit Duldung unterstützen? Sie sind vollziehbar ausreisepflichtig und somit droht eine Abschiebung, sofern die Betroffenen nicht eigenständig ausreisen. Geduldete unterliegen zudem verschiedenen Mitwirkungspflichten, vor allem der Identitätsklärung und Passbeschaffung.

Die Infoveranstaltung richtet sich in erster Linie an ehrenamtlich Engagierte in der Flüchtlingsarbeit.

Referentin: Maren Schulz, Flüchtlingsrat Baden-Württemberg

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Aktiv für Flüchtlinge“, gefördert vom Land Baden-Württemberg, Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration“ mit Unterstützung der UNO-Flüchtlingshilfe. Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „INFORMIERT. ENGAGIERT. Qualifizierung für ehrenamtlich Engagierte in der Flüchtlingshilfe“ des Asylarbeitskreises Heidelberg e.V. und des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Heidelberg.

Die Veranstaltung findet am 14.10. von 17.00-19.00 Uhr im Welthaus (am Hauptbahnhof) am Willy-Brandt-Platz 5 in Heidelberg statt.


IW-Studie zeigt: Mehr Geflüchtete in Ausbildung und Arbeit

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft hat im Rahmen einer repräsentativen Studie 1.250 deutsche Unternehmen befragt, und konnte eine fortschrittliche Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt feststellen.

Laut IW stieg die Anzahl an Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt um vier Prozent, verglichen mit 2016.  Jedes vierte Unternehmen beschäftigt heute Geflüchtete. Insgesamt gehen 429.000 Geflüchtete einer Beschäftigung nach.

Im Bereich der Vorqualifizierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Praktika, lässt sich ein deutlicher Rückgang verzeichnen, da die meisten Geflüchteten diese in den letzten drei Jahren abgeschlossen haben. Dass mehr Geflüchtete bereit für eine Ausbildung oder eine Beschäftigung sind erkennt man deutlich: Heute bildet jedes zehnte Unternehmen Geflüchtete aus.

Als Motivation für die Beschäftigung von Geflüchteten geben rund 82 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie in kulturell gemischten Teams eine Bereicherung sehen. Das größte Hindernis für eine Ausbildung oder Einstellung bleiben hingegen mangelnde Deutschkenntnisse.

Zur Studie


Online-Workshop-Reihe „Misch dich ein! Politische Partizipation und Empowerment“

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld lädt zu einer kostenlosen, englischsprachigen Online-Workshop-Reihe zum Thema politische Partizipation und Empowerment für LSBTIQ+ Geflüchtete und Asylsuchende via Zoom ein. Unter anderem werden folgende Fragen aufgegriffen: Wie laufen politische Prozesse in Deutschland ab? Wie kann ich meine Forderungen öffentlich machen? Wie kann ich Social Media strategisch nutzen?

Es werden drei verschiedene Workshops angeboten:

16.10.2020, 16-19 Uhr: Politische Prozesse in Deutschland verstehen
Workshopleitung: Lilith Raza, Queer Refugees Deutschland (LSVD)

23.10.2020, 16-19 Uhr: Organisierung und Vernetzung
Workshopleitung: Women in Exile

30.10.2020, 16-19 Uhr: Social Media strategisch nutzen
Workshopleitung: TakeOver, Verein für intersektionale Kampagnenarbeit

Anmeldungen auf Deutsch und Englisch finden sie hier


Demonstration in Berlin – Familienleben für Alle


Die Initiative »Familiennachzug Eritrea« ruft zu einer bundesweiten Demonstration am 26. September 2020 in Berlin auf, um gegen die Aushöhlung des Rechts auf Familiennachzug durch die deutschen Behörden zu protestieren. Die Geflüchteten fordern: Verkürzung von Wartezeiten und schnelle Bearbeitung von Anträgen auf Familiennachzug sowie Anerkennung individueller Belege für familiäre Bindungen. Denn unzumutbare und teils unerfüllbare Anforderungen des Auswärtigen Amtes an vorzulegenden Dokumenten verhindern systematisch den Familiennachzug zu eritreischen Flüchtlingen.

PRO ASYL und die Landesflüchtlingsräte unterstützen diese Forderungen.

Die Demonstration startet mit einem Auftakt um 12.00 Uhr am Neptunbrunnen, bewegt sich dann über das Rote Rathaus, Berlin-Mitte, S- und U-Bahn „Alexanderplatz“ und endet, nach einer Zwischenkundgebung am Auswertigen Amt, mit einer Abschlusskundgebung am Kanzleramt.


Alle Details zur Demonstration gibt es hier


Online-Diskussion: Moria und die europäische Politik

In der Kooperationsveranstaltung „Shocking News? Nicht erst seit gestern…“ der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V., dem Flüchtlingsrat Hamburg, hamburg asyl, W3 und dem kohero-Magazin setzen sich der griechische Arzt Apostolos Veizis von Ärzte ohne Grenzen und Michael Gwosdz, parlamentarischer Geschäftsführer der grünen Bürgerschaftsfraktion und Sprecher für Flucht und Religion, in einer Online-Diskussion mit dem Versagen der europäischen Flüchtlingspolitik am Beispiel des überfüllten Lagers Moria auseinander.

Es wird ein Einblick in die aktuelle Situation der Geflüchteten auf Lesbos und die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen viele ehemalige Bewohner*innen des Lagers Moria im Moment leben, gewährt. Gwosdz erklärt, was nach dem Versagen einer gemeinsamen europäischen Politik jetzt auf nationaler und der Ebene von Bundesländern und Kommunen getan werden muss und wie der Handlungsdruck die EU zu einer neuen Flüchtlingspolitik drängt.

Die Veranstaltung findet am 24. September 2020 von 18.00 bis 19.30 Uhr auf zoom statt.

Anmeldung unter info@boell-hamburg.de. Die Zugangsdaten werden kurz vor der Veranstaltung verschickt.


Psychologische Selbsthilfe-App für syrische Geflüchtete

Die Forschungsgruppe „Klinisch-Psychologische Intervention“ hat im Rahmen des EU-Forschungsprojekts STRENGTHS eine kostenlose App „Step-by-Step“ für Geflüchtete aus Syrien entwickelt, die sie bei psychischen Belastungen unterstützen kann. Die Nutzung der App richtet sich an erwachsene syrische Geflüchtete in Deutschland, die belastende Gedanken und Gefühle, psychologische Krisen, Stress oder andere psychische Symptome erleben. Die Anwendung basiert auf Modulen der kognitiven Verhaltenstherapie und ist an den kulturellen Kontext und die Sprache der Teilnehmer*innen angepasst. Es kann jederzeit Kontakt mit psychologisch geschulten Betreuer*innen aufgenommen werden.

Die Website des Programms finden sie hier 

Weitere Informationen zum Projekt finden sie hier