Ukraine: Hilfe für geflüchtete Frauen und Kinder

Frauen und Kinder sind auf der Flucht besonders gefährdet, Opfer von Ausbeutung, Missbrauch und Gewalt oder Menschenhandel zu werden. Da besonders viele ukrainische Frauen und Kinder flüchten, sollen die folgenden Adressen und Telefonnummern Unterstützung bieten und Ausbeutung und Gewalt verhindern.

Die Organisation Jadwiga startet eine Informations- und Präventionskampagne. Auf ihrer Website finden Sie Sicherheits- und Verhaltenstipps für ukrainische Mädchen und Frauen auf der Flucht und für die Unterbringung in Deutschland. Bei Unterbringung im privaten Kontext ist es wichtig, vor Gefahren von sexueller Ausbeutung und Ausbeutung als Pflegekraft- oder Haushaltshilfe gegen Kost und Logie zu sensibilisieren. Der Flyer ist auf Englisch und Ukrainisch zugänglich.

Die folgenden Telefonnummern können in Notsituationen oder wenn Unterstützung benötigt wird angerufen werden. Das Angebot richtet sich an Geflüchtete aber auch an ehrenamtliche Helfer*innen, die eine prekäre Situation selbst erleben oder Zeug*in werden.


Internationale Wochen gegen Rassismus: Workshops

Auch dieses Jahr stehen die internationalen Wochen gegen Rassismus kurz bevor. Anlässlich dieser, finden in der Woche vom 21.-26.03.2022 drei Workshops, ausgerichtet von Sompon Socialservices, statt.

  • Der erste Workshop befasst sich mit der „Sensibilisierung weißer Bezugspersonen von BIPoC-Kindern“ und findet am 21.03 von 10:00 – 13:00 Uhr statt.
  • Beim zweiten Workshop geht es um „Empowerment für Betroffene von Rassismus und Diskriminierung“. Dieser findet auch am 21.03, jedoch von 16:00 – 19:00, statt.
  • Den Abschluss macht der Workshop „YANA Empowerment-Space für BIPoC-Teens und Jugendliche“, am 26.03 von 10:00 – 12:00 Uhr.

Die kostenfreie Anmeldung erfolgt über die folgende Email. Die Workshops finden online auf der Plattform Zoom statt. Der Link wird nach der per Email versandt.


Online Veranstaltung: Frauen in Afghanistan

Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan scheinen die Menschen im Land immer mehr in Vergessenheit zu geraten, insbesondere die Frauen, welche unter dem Talibanregime besonders leiden. Aisha Khurram, Frauenrechtlerin welche die Machtübernhame selbst miterlebt hat, berichtet von sich und ihrem Engagement für Frauen in Afghanistan, sowie über die besonderen Lebensbedinungen der Frauen im heutigen Afghanistan. Der Vortrag wird auf Englisch (Übersetzung auf Deutsch und Dari) am 10.03.2022, von 18.00 bis 19.30 stattfinden. Organisiert wurde der Vortrag von der Ökumenischen Fachstelle Asyl, Frauen für Frauen e.V und Courage e.V.


Neue Broschüren: Fragen rund um Arbeitsrecht

Welche Rechte haben Fachkräfte aus Drittstaaten und Geflüchtete, die in Deutschland einer Arbeit nachgehen wollen?

Über diese Fragestellung wird in Bezug auf verschiedene Aufenthaltsstatus in den neuen DGB Broschüren, „Fachkräfte aus Drittstaaten“ und „Geflüchtete“ informiert. Die Informationen sind in Englisch, Französisch, Spanisch und Arabisch zu erhalten.


Arbeitshilfe: Aufenthaltsrechtliche Optionen bei und nach Besitz einer Ausbildungsduldung

Inhaber*innen einer Ausbildungsduldung haben bei Erfüllen bestimmter Voraussetzungen nach erfolgreichem Abschluss der qualifizierten Ausbildung einen Anspruch auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 19d Absatz 1a AufenthG. Doch es gibt für sie auch andere Wege, ein Aufenthaltsrecht zu bekommen. Diese werden in der Arbeitshilfe aufgezeigt. Auch die Frage, wie es nach Erteilung der Aufenthaltserlaubnis nach § 19d Absatz 1a AufenthG weitergehen kann, wird aufgegriffen.

  • Flüchtlingsrat BW, Dezember 2021: Arbeitshilfe: Aufenthaltsrechtliche Optionen bei und nach Besitz einer Ausbildungsduldung

Wieder an die Schule: Pädagogische Hochschule Weingarten unterstützt geflüchtete und migrierte Lehrer*innen

Das Programm IGEL „Integration geflüchteter Lehrer*innen in die Lehrer*innenbildung“, welches über die Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Weingarten ausgebracht wird, unterstützt geflüchtete und migrierte Lehrer*innen auf dem Weg zum Wiedereinstieg in den Beruf. Nach einer erneuten Projektfinanzierung startet das Programm auch zum Sommersemester 2022.

Unter den geflüchteten und migrierten Menschen sind akademisch ausgebildete Lehrkräfte, die gerne wieder in ihrem Beruf arbeiten würden. Allerdings unterliegt der Lehrer*innenberuf stark reglementierten Ausbildungs- und Einstellungs-anforderungen, daher ist meist eine Nachqualifizierung erforderlich.

Das Brückenprogramm begleitet den gesamten (Re-)Qualifizierungsprozess von der Studienvorbereitung über das Nachstudium bis zum Berufseinstieg. Es wird durch den DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst e. V.) gefördert und von allen Einrichtungen der Hochschule engagiert unterstützt.

Das IGEL-Programm versteht sich als Lehr-Lernarrangement, welches eine individuelle Anpassung an den tatsächlichen Nachqualifizierungsbedarf der Teilnehmer*innen ermöglicht. Dafür ergibt sich innerhalb des Programms die Option, unterschiedliche Studienpfade zu beschreiten, je nach Anerkennung, die die Teilnehmer*innen für ihre Studien- und Berufsqualifikationen seitens der Schulaufsicht erhalten.

Bevor sich diese für die einzelnen Teilnehmer*innen entscheidet, nehmen alle gemeinsam am Vorprogramm teil, welches sie (wieder) mit dem Studium vertraut. Dieses umfasst zunächst einen Crashkurs zur Mediennutzung und einen auf das Lehramt spezialisierten Sprachkurs zu Bildungs- und Wissenschaftssprache. Es folgt ein bildungswissenschaftlicher Vorkurs, sowie Workshops zur Potenzialanalyse und der Portfolioarbeit. Das Konzept sieht die Auffrischung und Ergänzung pädagogisch-psychologischer Grundlagen in Verbindung mit der Ausweitung der Sprachkompetenz vor.

Nach dem Bestehen und unter Berücksichtigung der Anerkennung vorheriger Studien werden die Teilnehmer*innen als Quereinsteiger*innen in das entsprechend höhere Hochschulsemester eingestuft. Dort studieren sie das fehlende zweite Fach bzw. Fachmodule nach. Dabei werden die Teilnehmer*innen über Beratungs- und Coaching-Angebote, Lehrwerkstätten und Hospitationsangebote beim Studium und der Umsetzung in die Praxis unterstützt – vom IGEL-Team und studentischen Buddies.

Aktuell läuft der Bewerbungszeitraum bis zum 31.03.22, um im kommenden Juni 2022 das Vorprogramm zu besuchen und in das Nachstudium zu starten.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.


Storytelling workshops – Frauen* erzählen ihre Geschichten

Das Storytelling-Projekt No Single Stories! Möchte Frauen* mit Fluchtgeschichte die Möglichkeit geben ihre Geschichten und Sichtweisen aus ihrer Perspektive zu erzählen, aufzuschreiben, und, wenn sie möchten, auch zu veröffentlichen.

Viel zu oft werden Frauen mit Fluchtgeschichte in den Medien als unselbstständige und unmündige Personen dargestellt. In den Workshopreihe „No Single Stories“ erzählen und schreiben sie selbst ihre Geschichten und können damit verändern, was über sie berichtet wird.

Eingeladen sind alle Frauen* mit verschiedenen Hintergründen und Geschichten, denn die Vielfalt macht es umso spannender!

Die Kampagne bietet Workshops in Karlsruhe, Mannheim und Stuttgart an. Sie starten im März digital und Ende März/April in Präsenz.

Anmelden und Wunschtermin und Wunschort angeben kann man sich ganz einfach hier

Die Kampagne gibt es auch bei Instagram und Facebook.

Die Kampagne wird vom International Rescue Committee (IRC) organisiert.


Hanau ist überall: Zwei Jahre nach dem Anschlag

Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu wurden am 19. Februar 2020 in der hessischen Stadt Hanau ermordet. Mehrere weitere Menschen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.


Der Anschlag richtete sich gezielt auf migrantisch markierte Menschen und stellt den schwersten rechtsterroristischen Anschlag in jüngster Zeit dar. Er reiht sich in die lange Liste der rechtsradikal motivierten Gewalttaten in Deutschland ein, die unter anderem in Halle, Kassel, München, Mölln, Solingen und Rostock-Lichtenhagen seit der Wende verübt wurden.

Nach dem Anschlag von Hanau werden in Deutschland vermehrt öffentliche Debatten über Rassismus als strukturelles Problem geführt. Dennoch sind bis heute viele Umstände des Anschlags und der nachfolgenden Ermittlungen ungeklärt. Überlebende, Angehörige und weitere Unterstützer*innen gründeten die Initiative 19. Februar Hanau und fordern auch zwei Jahre später eine lückenlose Aufklärung, politische Konsequenzen und die fortdauernde Erinnerung an die rassistische Tat.

ERINNERN HEIßT VERÄNDERN.

In vielen Orten Deutschlands werden am 19. Februar 2022 Gedenkveranstaltungen stattfinden, die an den rassistischen Anschlag von Hanau erinnern sowie Solidarität mit den Angehörigen und Betroffenen ausdrücken sollen. Die Initiative aktualisiert sie unter #Hanauistüberall auf ihrer Website. In Baden Württemberg sind folgende Veranstaltungen geplant:

  • Stuttgart | 13:00 Uhr | Kundgebung | Schlossplatz
  • Heidelberg | 16:00 Uhr | Gedenken | Am Universitätsplatz
  • Heilbronn | 12:00 Uhr | Kiliansplatz
  • Mannheim | 17:00 Uhr | Demo | Marktplatz
  • Freiburg | 11:00 Uhr | Kundgebung | Platz der alten Synagoge
  • Tübingen | 15:00 Uhr | Kundgebung | Marktplatz
  • Ludwigsburg | 17:00 Uhr | Gedenken | Am Marktplatz
  • Karlsruhe | 14.00 Uhr | Marktplatz

Neben diesen Veranstaltungen hat der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) mit dem Aufruf Hanau muss Erinnerung aller werden!“ eine bundesweite Aktion initiiert. Zentraler Teil der Aktion sind Lichtprojektionen am 19.02.2022 von den Porträts der Opfer, sowie politische Forderungen. In Stuttgart wird die Lichtprojektion ab 18 Uhr am Alten Schloss zu sehen sein.


Netzwerk: Pakistani refugee news in germany

Aufklärung und Begleitung sind essentielle Stützen für geflüchtete Menschen. Für pakistanische Geflüchtete gibt es eine neue Facebook Gruppe „Pakistani refugee news in germany“. Die Gruppe unterstützt, begleitet und informiert über Asyl, Integration und Abschiebungen. Zusätzlich gibt es Live-Videos auf Facebook, in welchen wichtige Thematiken zur deutschen Asylpolitik und Integrationspolitik erklärt werden. Für Menschen, die nicht Lesen oder Schreiben können, wurde eine Telegram Gruppe eingerichtet.


Durch die bundesweite Vernetzung sollen Pakistanis tatkräftig unterstützt werden um sie so vor Abschiebungen zu bewahren.


Die Gruppe sucht außerdem deutschlandweit Unterstützer*innen, die in den Muttersprachen pakistanische Geflüchtete unterstützen können. Die Gruppe bittet ihre Facebook-Seite und den Telegram-Zugang, an pakistanische Geflüchtete weiter zu geben.


Studie: Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden

Asylsuchende haben „sehr unterschiedliche Zugangschancen auf Gesundheitsversorgung“ in den unterschiedlichen Bundesländern. Dies ist ein Fazit der, im Januar 2022 erschienenen Studie des Forschungszentrums MIDEM. In der Studie wurde die Umsetzung der Gesundheitsversorgung Asylsuchender durch das Asylbewerberleistungsgesetzes auf Länderebene untersucht. Die unterschiedlichen Zugangschancen resultieren aus den verschiedenen politischen Koalitionen auf Landesebene und der föderalen Organisation der Asylpolitik. Die Studie empfiehlt:

  • Die bundesweite Vereinheitlichung der strukturellen Rahmenbedingungen der medizinischen Versorgung Asylsuchender
  • die bundesweite Einführung elektronischer Gesundheitskarten für Asylsuchende, mit einheitlichem Leistungsumfang
  • einheitliche Erstattung von idealerweise 100% der Gesundheitsausgaben für Asylsuchende

Bedauerlicherweise bewegen sich die Forderungen der Studie nicht über den Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes hinaus. Über eine Aufhebung dieses Gesetzes, das den Zugang zu medizinischer Versorgung enorm erschwert und einschränkt, wird nicht nachgedacht.