Beiträge

Stuttgart: Vernetzungstreffen für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

In den letzten Jahren haben wir eine bedauerliche Zunahme rechter Gewalttaten und Übergriffe erlebt. Diese Ereignisse haben nicht nur eine tiefgreifende Wirkung auf die direkt Betroffenen, sondern bringen auch die Gefahr, Menschen zu isolieren.

Um dem gemeinsam zu begegnen und der Vereinzelung der Betroffenen entgegen zu wirken lädt Leuchtlinie – Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in BW –  zu einem ersten Betroffenen-Vernetzungstreffen ein. Das Treffen wird Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und der Netzwerkbildung, sowie viel Raum für eigene Ideen und Wünsche bieten.

Die Veranstaltung findet in einem vertrauensvollen Rahmen statt und richtet sich darum ausschließlich an Betroffene.

Weitere Informationen sind auf der Website und auf Instagram zu finden.

Ort: Stuttgart, der genaue Ort wird nach Anmeldung mitgeteilt.

Anmeldung ist über folgenden Link möglich, Anmeldefrist ist der 29.09.2023


Mitmachaktion zum Tag der Geflüchteten 2023

English, Turkish and Arabisch below

Am 29. September ist der Tag der Geflüchteten. Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen: für ein offenes und solidarisches Miteinander, für eine menschliche Flüchtlingspolitik und eine rassismuskritische Gesellschaft.

Während international durch die Reform des Gemeinsamen europäischen Asylsystems die Aushebelung des Asylrechts droht, erfahren Geflüchtete Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung. Anschläge auf Unterkünfte, Verschärfungen im Asylrecht, Hass und Hetze sind die Folgen.

Die menschenverachtende Rhetorik von Rechtspopulist*innen zeigt ihre Wirkung und vergiftet das politische und gesellschaftliche Klima. Wir sagen: Klare Kante gegen Rassismus und Diskriminierung, für eine offene und solidarische Gesellschaft und eine menschliche Flüchtlingspolitik! Beteiligt euch jetzt an unserer Aktion!

Wie könnt ihr mitmachen?

1. Ladet euch eines der Statements herunter & druckt es aus.
2. Macht ein Bild (Hochformat) von euch mit dem Statement.
3. Schickt uns das Bild bis Mittwoch, den 27. September per Mail an info@fluechtlingsrat-bw.de oder über Social Media. Ihr könnt es auch auf eurem Profil hochladen und uns markieren!

Die Bilder werden wir zum Tag des Flüchtlings in einer Collage auf unseren Kanälen veröffentlichen und in der nächsten Perspektive abdrucken. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen!

Statements auf deutsch:

Statements auf englisch:

Statements auf türkisch:

Statements auf französisch:

Statements auf arabisch:

Statements auf Kurmandschi:

Statements auf Sorani:


Join-in action for the Day of Refugees 2023

September 29 is the Day of Refugees. Together we want to set an example: for openness and solidarity, for a humane refugee policy and a society critical of racism.

While internationally the reform of the Common European Asylum System threatens to undermine the right to asylum, refugees experience violence, discrimination and exclusion. Attacks on shelters, tightening of asylum laws, hatred and agitation are the consequences.

The inhuman rhetoric of right-wing populists is having an effect and poisoning the political and social climate. We call for a clear stance against racism and discrimination, for an open and solidary society and a humane refugee policy! Take part in our action now!

How can you participate?

1. Download one of the statements and print it out.

2. Take a picture (portrait format) of yourself with the statement.

3. Send us the picture until Wednesday, 27 September by email to info@fluechtlingsrat-bw.de or via social media. You can also upload it to your profile and tag us!

We will publish the pictures in a collage on our channels on Refugee Day and print them in the next edition of our magazine Perspektive. Let’s make a statement together!


Mülteciler Günü 2023 için eyleme katılın

29 Eylül Mülteciler Günü. Birlikte örnek olmak istiyoruz: açık ve dayanışmacı bir birliktelik, insancıl bir mülteci politikası ve ırkçılığı eleştiren bir toplum için.

Uluslararası alanda Ortak Avrupa Sığınma Sistemi reformu sığınma hakkını baltalama tehdidinde bulunurken, mülteciler şiddet, ayrımcılık ve dışlanma ile karşı karşıya kalmaktadır. Sığınma evlerine yönelik saldırılar, sığınma yasalarının sıkılaştırılması, nefret ve ajitasyon bunun sonuçlarıdır.

Sağcı popülistlerin insanlık dışı söylemleri bir etki yaratıyor ve siyasi ve sosyal iklimi zehirliyor. Irkçılık ve ayrımcılığa karşı net bir duruş, açık bir toplum ve insancıl bir mülteci politikası için çağrıda bulunuyoruz! Şimdi eylemimize katılın!

Nasıl katılabilirsiniz?

1. İfadelerden birini indirin ve çıktısını alın.

2. İfadeyle kendinizin bir fotoğrafını (dikey boyut) çekin.

3. Fotoğrafı 27 Eylül Çarşamba gününe kadar info@fluechtlingsrat-bw.de adresine e-posta ile veya sosyal medya aracılığıyla bize gönderin. Ayrıca profilinize yükleyebilir ve bizi etiketleyebilirsiniz!

Fotoğrafları Mülteciler Günü’nde kanallarımızda kolaj halinde yayınlayacağız ve Perspektive dergimizin bir sonraki sayısında basacağız.



Heidelberg: Flucht, Ausgrenzung und Delegitimierung von Fluchtgründen von Roma aus dem Westbalkan und der Ukraine

Roma-Geflüchtete aus dem Westbalkan und der Ukraine stehen im Vergleich zu Geflüchteten aus der ukrainischen Mehrheitsbevölkerung häufig besonderen Herausforderungen und Schicksalen gegenüber. Was ist die Situation der Menschen, die besondere Lage der Gruppen und welche Perspektiven gibt es?

Der Verein „Pro Sinti und Roma im Raum Heidelberg“ veranstaltet dazu einen Vortrag mit anschließender Fragerunde und Diskussion, wozu herzlich eingeladen wird.

Referent: Seán McGinley (Politikwissenschaftler, Soziologe und Historiker)

Ort: Forum am Park, Raum 2, Poststr. 11, 69115 Heidelberg

Anmeldung im Voraus per E-Mail an: r.habibullah@srnet.org


Sinsheim: Identifizierung und Begleitung von psychisch belasteten Geflüchteten

Etwa die Hälfte der geflüchteten Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen, die man auf den ersten Blick kaum erkennen kann. Erst mit der Zeit zeigt sich ihre schwere Belastung. Dies geschieht häufig gegenüber Menschen, die damit keine Erfahrung haben. Daher stellen sich folgende Fragen: Wie erkennen Begleiter*innen psychisch belastete Geflüchtete? Wie kann man mit den belasteten Geflüchteten umgehen? Wie erhalten Ehrenamtliche selbst Unterstützung? Neben kurzen Infos zu den relevanten Krankheitsbildern gibt es die Gelegenheit, Praxisbeispiele vorzustellen und diese zu diskutieren. Der kultursensible Umgang mit psychisch belasteten Menschen wird thematisiert und die Teilnehmenden erhalten Tipps und Infos dazu.

Referent: Pedram Badakhshan, Abteilungsleitung des Psychosozialen Zentrums Nordbaden, Therapiewissenschaftler M. Sc. und Musiktherapeut B.A.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Tagung „Vielfalt öffnet Räume“ in Sinsheim statt.

Die Anmeldung ist digital möglich bis zum 24. September 2023 über: pretix.eu/Sinsheim/tagung2023

Der Workshop findet im Rahmen des Projekts „Perspektive durch Partizipation“ statt, das von der Aktion Mensch gefördert wird.


Factsheet: Staatenlose in Deutschland

Derzeit leben dem Ausländerzentralregister zufolge etwa 125.000 staatenlose Menschen in Deutschland – Tendenz steigend. Doch was bedeutet Staatenlosigkeit überhaupt, warum sind Personen staatenlos, welchen Hürden stehen staatenlose Einwohner*innen im Alltag gegenüber und welche Rechte haben sie?

Der Mediendienst Integration hat in einem Factsheet die wichtigsten Zahlen und Hintergründe zu dem Thema Staatenlosigkeit in Deutschland zusammengestellt.



Stuttgart: Austauschtreffen von Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung

English version
Version française
Українська версія
Version Badini
Version Kurmanci
Version Sorani
لنسخة العربية

Am 16. September lädt der Flüchtlingsrat zu einem baden-württembergweiten Austauschtreffen von Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung ein. Gemeinsam möchten wir darüber sprechen, wie wir uns besser vernetzen können, um unsere Interessen politisch durchzusetzen. Ziel ist es, durch Austausch und Vernetzung mehr Solidarität zwischen migrantisierten Menschen entstehen zu lassen.

Das Treffen findet im Linken Zentrum Lilo Hermann in der Böblinger Str. 105 in Stuttgart statt.

Programm:

10:00-10:30 Uhr: Begrüßung

10:30-12:00 Uhr: Gegenseitiges Kennenlernen

12:00-13:00 Uhr: Mittagessen

13:00-14:30 Uhr: Workshops in Kleingruppen

  • Solidarischer Aktivismus: Wie können wir uns gegenseitig besser vernetzen, wenn wir mit politischen Forderungen auf die Straße gehen?
  • Politik gestalten: Welche Hürden gibt es für migrantisierte Menschen, politisch aktiv zu werden? Wie können wir uns dabei gegenseitig empowern?
  • Weibliche Stimmen erheben: Welche Herausforderungen gibt es für geflüchtete Frauen im politischen Engagement? Ein Austausch, der motivieren und ermutigen soll.

14:30-15:00 Uhr: Kaffeepause

15:00-16:00 Uhr: Gemeinsamer Abschluss

Anmeldung: Du möchtest teilnehmen? Bitte schreibe bis zum 10. September eine E-Mail an partizipation@fluechtlingsrat-bw.de.

Fragen: Du hast Fragen zum Austauschtreffen? Schreibe gerne eine E-Mail an partizipation@fluechtlingsrat-bw.de.


Reflexionsvideo: Unterstützungsarbeit – auf Augenhöhe mit Geflüchteten?!

Die ehrenamtliche Unterstützungsarbeit von und mit geflüchteten Menschen birgt für beide Seiten große Chancen, stößt doch immer wieder auch an Grenzen. Insbesondere gibt es zwischen freiwillig Engagierten und Menschen mit Fluchterfahrung ein Machtgefälle, das sich auf die Interaktion auswirkt. Das Reflexionsvideo des Netzwerks Rassismuskritische Migrationspädagogik BW gibt einen Impuls, die Arbeit für und vor allem mit geflüchteten Menschen, u.a. in Bezug auf Rassismuskritik, zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Es soll helfen, schwierige Situationen besser zu verstehen, kulturelle Stereotypisierungen bewusst zu machen und Frustrationen auf beiden Seiten zu vermeiden.

Für eine weiterführende Auseinandersetzung, ausführlichere Hinweise und Einsatzmöglichkeiten, z.B. in Schulungen, ist Begleitmaterial zu dem Video vorhanden: Beispielsweise stehen im zugehörigen Begleittext Reflexionen, offene Fragen und weitere Gedanken zur Verfügung.



Bad Boll: Solidarität mit Geflüchteten in Zeiten sozialer und globaler Krisen – Neue Bündnisse für eine bessere Welt

Angesichts der Krisen unserer Zeit, fragen sich viele Menschen: Wie und wo kann ich mich engagieren für eine bessere Welt? Welches Thema steht für mich an erster Stelle? Der Klimaschutz oder die soziale Gerechtigkeit? Das Friedensthema oder der Flüchtlingsschutz?

Alle Themen sind gleichermaßen drängend, hängen irgendwie auch zusammen und sollten besser heute als morgen angegangen werden. Darum braucht es Bündnisse. Nach solchen will diese Flüchtlingsschutztagung von Akteur*innen in der Arbeit mit und für Geflüchtete suchen.

Ausgerichtet wird die Tagung von der Evangelischen Akademie Bad-Boll. Mitveranstalter*innen sind der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Diakonie Baden, die Diakonie Württemberg und der Flüchtlingsrat BW.

Ort: Evangelische Tagungsstätte Bad Boll, Akademieweg 11, 73087 Bad Boll

Programm und weitere Infos: Evangelische Akademie Bad Boll: Solidarität mit Geflüchteten in Zeiten sozialer und globaler Krisen

Anmeldung: Jetzt anmelden


12.08.23 Kundgebung „Don’t forget Afghanistan“ in Stuttgart

Zusammen mit einem Bündnis ziviligesellschaftlicher Initiativen und Organisationen rufen Jugendliche ohne Grenzen (JoG) und der Füchtlingserat BW unter dem Motto „Don’t forget Afghanistan“ zu einer Kundgebung am Samstag, dem 12.08.2023, ab 14.30 Uhr am Rotebühlplatz in Stuttgart auf. Seit der Machtübernahme der Taliban vor zwei Jahren ist die Lage für viele Menschen dort nach wie vor verheerend. Mit der Kundgebung wollen wir ein Zeichen gegen die Unterdrückung von Frauen, Mädchen, queeren Menschen, Oppositionellen und ethnischen Gruppen durch das Taliban-Regime setzen und unsere Solidaritat mit den Menschen in Anfghanistan ausdrücken.


VG Schwerin: Mangelnde Mitwirkung schließt Chancen-Aufenthaltsrecht nicht aus

Das Verwaltungsgericht (VG) Schwerin urteilte am 24.01.2023 – 1 A 1110/21 SN folgendes:

1. Stellt eine Person einen Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen, so ist der Antrag sachdienlich so auszulegen, dass die Person auch ein sog. Chancen-Aufenthaltsrecht gemäß § 104c AufenthG beantragt. Das Gleiche gilt, wenn vor Inkrafttreten des § 104c AufenthG explizit nur eine Aufenthaltserlaubnis gemäß § 25 Abs. 5 AufenthG beantragt wurde.

2. § 104c Abs. 1 S. 2 AufenthG, wonach die Aufenthaltserlaubnis versagt werden soll, wenn die betroffene Person wiederholt vorsätzlich falsche Angaben gemacht oder über ihre Identität oder Staatsangehörigkeit getäuscht hat, findet nur bei aktivem Handeln Anwendung. Kommt die betroffene Person nur Aufforderungen zur Vorlage eines Pass(ersatzes) oder zur Vorsprache bei den Behörden des Heimatlandes nicht nach, rechtfertigt dies als passives Verhalten in Form mangelnder Mitwirkung nicht den Ausschluss vom Chancen-Aufenthaltsrecht.

3. Die Regelung des § 104c Abs. 1 S. 1 AufenthG ist eine Soll-Vorschrift („Einem geduldeten Ausländer soll […] eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn […]“), sodass die Aufenthaltserlaubnis bei Vorliegen der Tatbestandsvoraussetzungen in der Regel zu erteilen ist und nur bei Vorliegen atypischer Umstände ein Ermessen der Behörde besteht. Die mangelnde Mitwirkung bei Identitätsklärung oder Beschaffung eines Pass(ersatzes) begründet grundsätzlich keinen atypischen Fall, sodass auch in diesen Fällen kein Ermessen der Behörde, sondern ein Anspruch auf Erteilung besteht.

(Leitsätze von asyl.net)