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Freiburg: Infoveranstaltung: Die Einbürgerung

Welche Voraussetzungen gibt es für den deutschen Pass? Wie läuft das Verfahren zu Einbürgerung ab? Wie stellt man einen Antrag?

Diese Fragen werden in einer Informationsveranstaltung der Caritas beantwortet. Melanie Skiba und Aimee Marana machen die Veranstaltung. Sie sprechen einfaches Deutsch.

Wo?  Franz-Hermann-Haus, Sundgauallee 8, 79110 Freiburg

Wann? 5. November 2025, 17:00 – 19:30 Uhr

Wer? Menschen aus Freiburg mit Migrationserfahrung

Wie? Kostenfrei, Anmeldung bis zum 28. Oktober 2025 an melanie.skiba@caritas-freiburg.de


Stuttgart: Fachtag Partizipation in Geflüchteten-Unterkünften

Wie kann das Recht geflüchteter Menschen auf Partizipation und Mitentscheidung in Unterkünften umgesetzt werden? Kann Partizipation ein Erfolgsfaktor für effektiven Gewaltschutz sein? Um diesen und weitergehenden Fragen Raum zu bieten und einen multi-perspektivischen Austausch zu ermöglichen, veranstalten die Kontaktstellen des Projekts Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften (DeBUG 2.0) einen Fachtag.

Vertreter*innen aus Wissenschaft, Bundes-, Landes- und kommunalen Behörden, Unterkünften für Geflüchtete, sowie geflüchtete Personen selbst werden ihre Perspektiven und Erfahrungen teilen. Zudem werden Einblicke in Projekte zur Teilhabe und Partizipation mit geflüchteten Kindern, Erwachsenen und Frauen gegeben, sowie Perspektiven von queeren Geflüchteten aufgezeigt. Dabei stehen Gelingensbedingungen sowie Lösungsansätze bei auftretenden Herausforderungen im Fokus der Vorträge und Workshops. Das gesamte Vortrags- und Workshop-Programm können Sie der Einladung entnehmen.

Der Fachtag richtet sich vor allem an Mitarbeiter*innen in Unterkünften für geflüchtete Menschen sowie an Mitarbeiter*innen und Leitungskräfte in kommunalen Behörden, Landesbehörden und Beratungsangeboten für geflüchtete Menschen.

Ort: Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33, 70174 Stuttgart

Anmeldung: Die Teilnahme ist kostenlos. Anmelden können Sie sich auf der Website des DeBUG 2.0 Projekts unter Veranstaltungen.

Kontakt für Rückfragen: gewaltschutz@caritas-karlsruhe.de oder DeBUG.Nord-West@diakonie-os.de


Arbeitshilfe: Basisinformationen Ausbildungsduldung

Einen Überblick über betriebliche und schulische Ausbildungen in Deutschland und die Ausbildungsduldung (§ 60a Abs. 2 Satz 3 AufenthG i. V. m. § 60c AufenthG) bietet eine neue Arbeitshilfe. Sie soll Personen mit Duldung, die eine Ausbildung machen (möchten), und Unterstützer*innen eine erste Orientierung bieten.

Herausgegeben wird die Broschüre von der Werkstatt PARITÄT gGmbH, dem Diakonieverbund Dornahof und Erlacher Höhe e. V. sowie vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg e. V.

Gefördert wurde die Überarbeitung der Arbeitshilfe durch das Projekt „Aktiv für gesellschaftliche Teilhabe“ des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat, eine Koförderung durch die Deutsche Postcode Lotterie sowie durch die Projekte „NIFA plus – Netzwerk zur beruflichen Teilhabe von Geflüchteten“ und „CHAI – Coaching.Arbeit.Integration“ im Rahmen des Programms „WIR − Netzwerke integrieren Geflüchtete in den regionalen Arbeitsmarkt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus).



Stuttgart: Spenden-Yoga

Schenke Dir und anderen Kraft – mit einer von sechs solidarischen Yoga-Stunden, die an einem Sonntag im Stuttgarter Yoga-Studio Heaven’s Healthy Hub (H3) angeboten werden. Alle Einnahmen werden an den Flüchtlingsrat-Baden-Württemberg gespendet – du zahlst so viel, wie du magst.

Am Sonntag, dem 13. Dezember, finden sechs verschiedene Klassen statt, um mit Bewegung und Achtsamkeit ein Zeichen für Solidarität mit geflüchteten Menschen zu setzen. Wer möchte, kann sich an einem kleinen Infostand über die Arbeit des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg informieren.

Ob Anfänger*in oder erfahrene*r Yogi– jede*r ist willkommen, um gemeinsam den Körper zu stärken und das Herz zu öffnen!

Termine: 6 Klassen zwischen 9 und 18 Uhr (Kursübersicht unter dem Datum vom 13. Dezember)

  • Pilates Gentle Awakening Flow
  • Kundalini Soul Glow
  • Yoga Dance Flow
  • Yin Yoga
  • Yoga Essentials
  • Vinyasa Yoga Open

Teilnahme: Bei einer Voranmeldung über eversports ist dein Platz garantiert. Du kannst auch gerne spontan kommen, wir bitten dann aber um Verständnis dafür, dass es nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen gibt.

Teilnahmegebühr: Bargeld-Spende vor Ort (Spendenempfehlung: ca. 15 €), alle Einnahmen gehen an den Flüchtlingsrat Baden-Württemberg

Ort: H3 Yoga-Studio (3. OG), Theodor-Heuss-Straße 26, 70174 Stuttgart (Eingang neben dem Restaurant, die Tür öffnet sich automatisch, wenn du im 3. OG klingelst)



Asyl- & Aufenthaltsrecht einfach für junge Geflüchtete. Sag uns, was du brauchst! (Umfrage)

Deutsch, English, عربي


Die Sprache von Ämtern und Gesetzen ist oft schwer zu verstehe? Du möchtest lieber einfache Erklärungen, vielleicht sogar in deiner Muttersprache?

Genau deshalb haben wir im Flüchtlingsrat Baden-Württemberg unser Projekt „I know my rights“ gestartet. Gefördert von der Deutschen Fernsehlotterie bieten wir junge Geflüchtete bis 27 Jahren kostenlose Workshops zu rechtlichen Themen in ganz Baden-Württemberg an.
Wir erklären dir deine Rechte und deine Handlungsmöglichkeiten sowie Behördengänge in einfacher Sprache und, wenn nötig, auch in deiner Muttersprache und bieten Teilnehmenden außerdem kostenlose Beratung an.

Worüber benötigst du Informationen?

Damit wir die Inhalte der Workshops bestmöglich auf eure Bedürfnisse abstimmen können, laden wir dich herzlich ein, an unserer Umfrage teilzunehmen:

https://easy-feedback.de/umfrage/2035792/I59h73z


Asylum and Residence Law Made Simple for Young Refugees – Tell Us What You Need! (Survey)

The language used by authorities and in legal texts is often hard to understand.
Would you prefer simple explanations – maybe even in your native language?

That’s exactly why we at the Refugee Council of Baden-Württemberg started the project “I know my rights”.
Funded by the German Television Lottery, we offer free workshops on legal topics for young refugees up to the age of 27 throughout Baden-Württemberg.

We explain your rights, your options for action, and how to deal with authorities – in simple language, and if needed, even in your native language.
Participants can also receive free legal advice.

What kind of information do you need?

To tailor the workshop content as closely as possible to your needs, we warmly invite you to take part in our survey:

https://easy-feedback.de/umfrage/2035792/I59h73z


قانون اللجوء والإقامة بلغة مبسطة لفائدة الشباب اللاجئين – أخبرنا بما تحتاجه! (استبيان)

لغة الإدارات والقوانين غالبًا ما تكون صعبة الفهم؟
هل تفضل شروحات مبسطة – وربما حتى بلغتك الأم؟

لهذا السبب بالضبط أطلقنا في مجلس اللاجئين في بادن-فورتمبيرغ مشروع (أنا أعرف حقوقي)
بدعم من اليانصيب التلفزيوني الألماني، نقدم ورشات عمل مجانية حول المواضيع القانونية للشباب اللاجئين حتى سن 27 عامًا، في جميع أنحاء ولاية بادن-فورتمبيرغ

نشرح لك حقوقك، والإمكانيات المتاحة أمامك، والإجراءات الإدارية – بلغة مبسطة، وإذا لزم الأمر، أيضًا بلغتك الأم
.كما نقدم للمشاركين استشارات قانونية مجانية

ما نوع المعلومات التي تحتاجها؟
:لكي نتمكن من تصميم محتوى ورشات العمل بما يتناسب قدر الإمكان مع احتياجاتك، ندعوك للمشاركة في استبياننا

https://easy-feedback.de/umfrage/2035792/I59h73z


Stuttgart: Premiere Dokumentarfilm „SOLIDARITY“

Muss „globale Solidarität“ neu erfunden werden? Diese Frage stellt David Bernet sich selbst und den Protagonist*innen seines Dokumentarfilms „SOLIDARITY“, der 5 Akteur*innen bei ihrem solidarischen Einsatz für Menschenrechte und Zusammenarbeit in verschiedenen Regionen der Welt begleitet.

Eine Menschenrechtsaktivistin und eine Migrationsberaterin in Polen, Vertreter*innen des UNHCR sowie ein Philosoph in Beirut zeigen die hellen und dunklen Seiten der Solidarität. Der Film führt von der menschenverachtenden Grenzpolitik zwischen Polen und Belarus über die Fluchtbewegung aus der Ukraine direkt nach der russischen Invasion schließlich in den Nahen Osten. Er beschreibt Solidarität dabei als zutiefst widersprüchlich: sie könne als universeller Anspruch wirken, aber auch als ausgrenzende und gewaltsame Kraft. Einblicke in den Film können Sie im Trailer gewinnen.

Zum ersten Mal wird der Film in Stuttgart vorgeführt: Regisseur David Bernet und Protagonist*innen des Films werden vor Ort sein. Außerdem wird der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg mit einem kleinen Stand über seine solidarische Arbeit in Baden-Württemberg informieren.  

Ort: Atelier am Bollwerk, Hohe Str. 26, 70176 Stuttgart

Zeit: Di, 23.09.2025, 19:30

Ticketverkauf: über das Atelier am Bollwerk, zum Beispiel im online-Vorverkauf


Workshop: Sprache & Rhetorik in der Migrationspolitik

Am 2. Oktober bietet der Flüchtlingsrat von 19.00 bis 21.00 Uhr einen Workshop zum Thema „Sprache & Rhetorik in der Migrationspolitik“ an. Die Veranstaltung setzt sich aus einem Input und einem interaktiven Teil zusammen. Im ersten Teil wird ein kurzer Rückblick auf die abschottungspolitischen Maßnahmen der jüngsten Vergangenheit geworfen. Außerdem sollen der Einsatz bestimmter sprachlicher Mittel in der migrationspolitischen Debatte und seine Auswirkungen betrachtet werden. Im zweiten Teil wird eine Partner*innenübung zur Argumentation und Auseinandersetzung mit verschiedenen, häufig in der Migrationspolitik vorkommenden Begriffen, durchgeführt. Wir wollen gemeinsam lernen, reflektieren und uns über unsere Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen.

Referentin: Meike Olszak, Flüchtlingsrat Baden-Württemberg

Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Seebrücke Stuttgart organisiert und findet im selbstverwalteten Stadtteilzentrum Gasparitsch, in der Rotenbergstr. 125, in Stuttgart-Ost statt.

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht notwendig. Vor Ort sind Getränke gegen Spende erhältlich.


Landesflüchtlingsräte fordern bundesweiten Abschiebestopp für Êzîd*innen in den Irak

Die Landesflüchtlingsräte appellieren an Bund und Länder, umgehend einen umfassenden Abschiebestopp für Êzîd*innen in den Irak zu verhängen. Die aktuelle Praxis setzt Überlebende des Genozids massiver Gefahr aus und lässt Betroffene in ständiger Unsicherheit leben – wie das Beispiel der Êzîdin Dlvin K. in Rheinland-Pfalz zeigt.

Am 9. September 2025 konnte die geplante Abschiebung der jungen êzîdischen Frau und ihres Bruders aus der Gewahrsamseinrichtung für Ausreisepflichtige (GfA) Ingelheim in letzter Minute gestoppt werden. Beide leiden unter schweren psychischen Traumata.

Natalie Lochmann vom Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz erklärt dazu: „Die geplante Abschiebung von Dlvin K. musste buchstäblich in letzter Minute gestoppt werden. Der Fall zeigt, wie schnell selbst besonders schutzbedürftige Menschen von Rückführung bedroht sind. Es braucht einen klaren bundesweiten Abschiebestopp, um solche traumatisierenden Situationen künftig zu verhindern.

Obwohl die Gefährdungslage für Êzîd*innen im Nordirak durch bewaffnete Konflikte, mangelnden Schutz und fehlende Infrastruktur weiterhin dramatisch ist, finden Abschiebungen immer noch statt – oftmals trotz schwerer individueller Traumata und fehlender Perspektiven für ein menschenwürdiges Leben.

Es bedarf entschlossener politischer Lösungen. Die Entscheidungsträger*innen in den Innenministerien von Bund und Ländern sind jetzt in der Pflicht, endgültig einen Abschiebestopp auszusprechen und umzusetzen. Nur so können Menschenrechte gewahrt und das Leid der Betroffenen beendet werden“, so Timmo Scherenberg vom hessischen Flüchtlingsrat.

Die Landesflüchtlingsräte fordern:

  • Einen sofortigen bundesweiten Abschiebestopp für Êzîd*innen in den Irak
  • Rechtssicherheit für Überlebende des Genozids und eine dauerhafte Bleibeperspektive
  • Humanitäres und verantwortungsvolles Handeln von Bund, Ländern und Behörden


Lauffen: Ausstellung „Angekommen in Lauffen“ mit Begleitveranstaltungen

Welche Geschichten haben Menschen zu erzählen, die aus ihren Herkunftsländern geflüchtet sind und nun in Lauffen angekommen sind? 15 Porträts von Lauffener*innen mit Fluchterfahrung geben eine Antwort.

Der Integrationsausschuss der Stadt Lauffen lädt ab dem 19. September 2025 zu einer besonderen Ausstellung ein. Präsentiert werden 15 eindrucksvolle Portraits von Menschen, die aus der Ukraine, Afghanistan, Syrien, Irak, Gambia und weiteren Ländern geflüchtet sind und nach Lauffen kamen. Mit dieser Ausstellung soll allen die Gelegenheit geboten werden, mehr über Menschen zu erfahren, die ihre Heimat verlassen mussten, meist eine sehr belastende Flucht hinter sich haben und nun dabei sind, sich in einer neuen Umgebung einzufinden.

Zwei Begleitveranstaltungen umrahmen die Ausstellung: ZEIT-Journalist Wolfgang Bauer, bekannt für seine eindringlichen Reportagen, wird am 23. Oktober Einblicke in die aktuellen Entwicklungen in Afghanistan, Syrien und in der Ukraine geben. Farhad Alsilo, Maschinenbaustudent, Autor und Menschenrechtsaktivist, liest am 13. November aus seinem Buch „Der Tag, an dem meine Kindheit endete“ und wirbt für Gerechtigkeit und Schutz für Geflüchtete.

Der Eintritt für Ausstellung und Begleitveranstaltungen ist frei. Details können dem Veranstaltungsflyer entnommen werden.

  • Ausstellung
    • 19.09. bis 19.10.2025 Hölderlinhaus Lauffen (Fr. 15-18 Uhr, Sa. und So.13-18 Uhr)
    • 26.10. bis 23.11.2025 Regiswindiskirche Lauffen (Mo.-Fr. 8-17 Uhr, Sa. und So. 9-17 Uhr)
  • Gesprächsabend mit Wolfgang Bauer
    • Donnerstag, 23. Oktober 2025 um 20:00 Uhr, Lauffen Klosterhof, Klosterhof 4
  • Lesung mit Farhad Alsilo
    • Donnerstag, 13. November 2025 um 20:00 Uhr, Lauffen Stadbücherei, Bahnhofstr. 54


Regierungsentwurf zur Umsetzung der GEAS-Reform ermöglicht Inhaftierung von Kindern

Der Kabinettsentwurf für eine Umsetzung der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems in nationales Recht ist menschenrechtlich höchst problematisch. Er ermöglicht sogar eine Inhaftierung von Kindern.

Die Bundesregierung hat am 03.09.2025 den Entwurf des GEAS-Anpassungsgesetzes sowie des GEAS-Anpassungsfolgengesetzes beschlossen. Die Regierungsentwürfe starten das Gesetzgebungsverfahren: sie werden im Bundesrat und in den Ausschüssen des Bundestags diskutiert, bevor es zur Abstimmung im Bundestag kommt.

Hintergrund ist eine im Frühjahr 2024 beschlossene Reform auf EU-Ebene, mit der die Regeln für das gemeinsame Asylsystem aller EU-Staaten erheblich verschärft wurden. Diese Reform muss bis Juni 2026 in nationales Recht umgesetzt werden.

Der hierfür vorgelegte Gesetzentwurf ist aus menschenrechtlicher Sicht höchst problematisch und wird daher von Verbänden, die sich für die Rechte geflüchteter Menschen einsetzen, unter anderem wegen folgender Punkte scharf kritisiert:

  • Alle geflüchteten Menschen, die aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat eingereist sind, sollen zum Wohnen in sog. „Aufnahmeeinrichtungen zur Durchführung von Sekundärmigration“ verpflichtet werden, wo sie auch de-facto inhaftiert werden können. Ein solches Zentrum mit nächtlicher Ausgangssperre existiert bereits in Brandenburg. Die Bewohner*innen haben sich aufgrund der unzumutbaren Bedingungen vor Ort mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt.
  • Neu eingeführt wird auch die Möglichkeit der Inhaftierung während des laufenden Asylverfahrens. In diesem Rahmen dürfen auch Kinder gemeinsam mit ihren Eltern oder zu „ihrem Schutz“ inhaftiert werden. Die garantierte Beiordnung eine*r Pflichtanwält*in wird parallel abgeschafft.
  • Das sog. Flughafenasylverfahren bzw. Grenzverfahren soll häufiger angewandt werden dürfen. In diesem Verfahren wird innerhalb von 12 Wochen ein Asylverfahren durchgeführt, während die asylsuchenden Menschen am Flughafen bzw. an der Grenze festgehalten werden. Eine kompetente anwaltliche Vertretung ist unter diesen Bedingungen sehr schwierig.
  • Außerdem werden weitere Möglichkeiten für die Einschränkung von Sozialleistungen während des Asylverfahrens geschaffen. Gleichzeitig soll aber bereits während des Asylverfahrens der Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnet werden.

Wiebke Judith, rechtspolitische Sprecherin von PRO ASYL, kritisierte: „Geflüchtete in Sonder-Einrichtungen zu isolieren und auszugrenzen ist unverantwortlich und verursacht bei den Betroffenen Verzweiflung, Stress und Depressionen. Auch nach der UN-Kinderrechtskonvention ist ganz klar: Geflüchtete Kinder sollten nie inhaftiert werden.“

Die Opposition im Bundestag und die Zivilgesellschaft sollten jetzt dringend öffentlichen Druck aufbauen, sodass zumindest die Regelungen, die die schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen nach sich ziehen könnten, noch abgeändert werden können. Vorbild für eine möglichst menschenrechtsfreundliche Umsetzung der GEAS-Reform könnte ein bereits 2024 veröffentlichtes Statement von 26 bundesweit tätigen Verbänden sein.